Touristen mögen Radfahren und Wandern

Prüm · Die Tourismusbilanzen der Verbandsgemeinden (VG) Prüm und Arzfeld für die Saison 2010 fallen positiv aus. Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätze wurden stärker nachgefragt als im vergangenen Jahr.

Prüm. Georg Sternitzke, Leiter der Tourist-Information Prümer Land, ist zufrieden. Bei seiner Analyse der Saison 2010 (Daten bis September wurden berücksichtigt) verlässt er sich nicht nur auf die nackten Zahlen, sondern stützt sich auch auf die Ergebnisse einer eigenen Umfrage bei den Vermietern im Prümer Land. Demnach gab es 1,3 Prozent mehr Gäste als im Jahr zuvor. Die Übernachtungen stiegen um 4,2 Prozent.

Der Herbst sei traditionell die beste Buchungszeit für die Hotels, sagt Sternitzke. Gründe seien die zunehmende Zahl der Senioren, die ein gutes Hotel mit Frühstück oder Halbpension einer Ferienwohnung vorzögen, sowie kurze Aufenthalte von ein bis zwei Tagen, die oft bei Ferienwohnungen nicht buchbar seien.

Erfreulich sei die Tendenz zur qualitativen Verbesserung der Hotelausstattung, wie zum Beispiel im Hotel "Goldener Stern" in Prüm, sagt der Verkehrsamtsleiter. Auch bei der Ausstattung der Ferienwohnungen stellen er und Josef Freichels, Leiter des Verkehrsamts Arzfeld, einen Aufwärtstrend fest. Dies belegen die hohen Zahlen der Sterneklassifizierungen (rund 120 Vermieter, viele davon im Vier-Sterne-Bereich) und die Teilnahme der Vermieter an Seminaren.

Nicht nur die "Hardware" sprich Einrichtung der Unterkünfte müsse stimmen, auch das Angebot drum herum sollte möglichst breit gefächert und attraktiv sein, sagt Sternitzke. Die Tendenz gehe dahin, das Programm mehr auf Zielgruppen zuzuschneiden.

Ein "Volltreffer" sei das Ferienprogramm für Kinder im Tettenbusch gewesen, sagt Sternitzke. Wichtig für die Imagebildung seien auch kulturelle Angebote wie das Eifel-Literatur-Festival, der Prümer Sommer oder die Mozartwochen.

Überarbeitet werden müsse das Angebot der Busfahrten, die zusammen mit der VG Arzfeld angeboten werden.

"Wandern", dicht gefolgt von "Rad fahren", sei der Hauptgrund, warum Touristen ins Prümer Land und die VG Arzfeld kämen, sagen beide Touristiker unisono. Das liege vor allem an der guten Infrastruktur, sagt Sternitzke, der seit mehr als 20 Jahren auf diesem Gebiet Erfahrung hat.

"Die Wanderwege sind unser Topprodukt", sagt Freichels. Positiv sei deshalb, dass der Naturpark Südeifel plane, einen "Naturwanderpark deluxe" anzulegen. Die Premium-Rundwanderwege sollen auch durch die VG Arzfeld führen. Unberührte Natur, Ruhe statt Massentourismus und eine große Palette von Angeboten sind die Pfunde, mit denen man in der Eifel wuchern könne, meint sein Prümer Kollege.

Und eine Vision für die Zukunft hat er auch: "Die Eifel sollte modern wirken mit einem gewissen Charme, urwüchsig, aber nicht hinterwäldlerisch sein."

EXTRA

2008 reisten insgesamt 50 059 Gäste ins Prümer Land. 2009 waren es 2,3 Prozent weniger. Auch die Übernachtungen waren mit 3,7 Prozent im Vergleich leicht rückläufig. In diesem Jahr geht der Trend aber wieder nach oben, sagt Georg Sternitzke, Leiter des Verkehrsamtes Prüm. Die Hotels im Prümer Land verzeichneten leichte Zuwächse, besonders im Herbst. Auch Ferienwohnungen wurden stärker nachgefragt, nur der Frühling lief weniger gut. Gut ausgelastet waren Feriendörfer und Bauernhöfe. Besser lief auch die Saison auf den Campingplätzen. So sieht es auch in der VG Arzfeld aus. Verkehrsamtsleiter Josef Freichels hat die neusten Zahlen: Bis September 2010 kamen 12 380 Gäste in die Beherbergungsbetriebe und blieben durchschnittlich knapp drei Tage lang. 7371 Gäste gingen lieber campen und blieben durchschnittlich mehr als vier Tage. Nur im August lief es aufgrund des schlechten Wetters nicht so gut. (sn)

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