Touristiker gehen weiter eigene Wege

Bitburg/Neuerburg/Irrel · Der in Kyllburg zuletzt eher stiefmütterlich behandelte Fremdenverkehr könnte im Rahmen der Fusion von Bitburg-Land und Kyllburg künftig vom Zweckverband Feriengebiet Bitburger und Speicherer Land mitbetreut werden. Interesse an einem Tourismus-Zusammenschluss gab es auch zwischen Bitburg-Land und der VG Neuerburg. Doch derzeit herrscht Funkstille.

Bitburg/Neuerburg/Irrel. Wenn es zu einer Fusion kommt, so müssten die Verantwortlichen wohl doch über eine andere Strategie bei der Namensfindung nachdenken. Ursprünglich hieß der Zweckverband Feriengebiet Bitburger-Land. Als die beiden Mitglieder Bitburg und Bitburg-Land dann vor einigen Jahren auch noch die Verbandsgemeinde (VG) Speicher aufgenommen haben, wurde daraus das Feriengebiet Bitburger und Speicherer Land. Nun werden die VG Bitburg-Land und Kyllburg im kommenden Jahr aller Voraussicht nach fusionieren. Damit erwartet der Zweckverband weiteren Zuwachs. Man könnte es also auf die Spitze treiben und den Verband dann einfach Feriengebiet Bitburger, Speicherer und Kyllburger Land nennen.
Doch spätestens bei der Kooperation mit Neuerburg würde ein Namenskonstrukt entstehen, mit dem die Feriengäste so ihre Probleme hätten. Allein aus dem Blickwinkel gesehen, wäre es also ganz gut, wenn Neuerburg dem Verband fernbliebe. Ein solcher Zusammenschluss wurde zwar aufgrund möglicher Synergien von beiden Seiten begrüßt und auch angestrebt (der TV berichtete), doch dabei ist es dann geblieben. Das bestätigt auch Christian Calonec-Rauchfuß, in der VG Neuerburg zuständig für Tourismusförderung: "Nach einem ersten gegenseitigen Interesse an einem Beitritt zum Zweckverband Feriengebiet Bitburger und Speicherer Land hat die Verbandsgemeinde Neuerburg kein konkretes Angebot seitens des Zweckverbands erhalten", erklärt Calonec-Rauchfuß. Deshalb sei das Vorhaben von der VG Neuerburg auch nicht mehr weiter verfolgt worden.
Das liege an der Kommunalreform, erklärt der Verbandsvorsitzende und Bürgermeister der VG Bitburg-Land, Josef Junk. Die Gespräche mit Neuerburg seien geführt worden, bevor man gewusst habe, dass das Land beabsichtige, die VG Irrel auflösen und die Gemeinden in die VG Neuerburg einzugliedern. "Dadurch entsteht eine ganz neue Situation, in die ich mich auch nicht einmischen möchte", sagt Junk.
Neu ist diese Situation vor allem deshalb, weil die VG Irrel im Gegensatz zur VG Neuerburg nie an einer Mitgliedschaft im Zweckverband interessiert war.
"Wenn es zur Zwangsfusion mit Neuerburg kommt, wird natürlich auch dieses Thema auf die Tagesordnung kommen", sagt Irrels VG-Bürgermeister Moritz Petry. Doch Tatsache sei, dass der Tourismus in Irrel eher in Richtung Luxemburg und Trier-Land orientiert sei als in Richtung Bitburg.
Zudem verfüge Irrel über eine weitaus bessere Tourismus-Infrastruktur als Neuerburg, fügt Petry hinzu. Möglich wäre deshalb auch, den Fremdenverkehr im Neuerburger Land zukünftig über die von Irrel im vergangenen Jahr neu eröffnete Geschäftsstelle in Bollendorf mit abzuwickeln.

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