"Tradition heißt nicht, Asche zu bewachen, sondern Glut anzufachen"

Prüm · "Die Glut neu anfachen": Unter diesem Motto hat der Zweigverein Prüm des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Mitglieder und Gäste zum Abschluss der 90-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zu einer Mitgliederversammlung eingeladen.

Prüm. Zu einer Mitgliederversammlung hatte der Katholische Frauenbund Zweigverein Prüm (KDFB) in die Aula des Konviktseingeladen.
Marlies Binias vom Vorstandsteam bedankte sich bei allen Frauen, die sich im Frauenbund engagieren und gab zudem einen Rückblick zu den Gründungsfrauen aus dem Jahr 1923.
"Aus christlichem Verständnis heraus haben sich diese Frauen für ihre Mitmenschen eingesetzt, um Not zu lindern. Sie waren davon überzeugt, dass sie als Christinnen nicht nur in ihren Familien Verantwortung tragen, sondern auch darüber hinaus in ihrer Kirchengemeinde und Stadt", sagte Binias.
Pfarrer Christian Müller sagte, dass er sich das Leben in der Pfarrgemeinde ohne die Aktivitäten des Frauenbundes nur schwer vorstellen könne.
Aktuell besuchen die Frauen des KDFB in der Stadt Prüm 240 Senioren und Seniorinnen über 80 Jahre und überbringen den Weihnachtsgruß der Pfarrgemeinde. Auch Udo Weis, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, lobte das Engagement des Frauenbundes und betonte die enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit, die durch die Mitarbeit von Martha Trost (Vorstandsteam des Frauenbundes) im Pfarrgemeinderat gewährleistet wird.
Die Stadt wäre ein Stück ärmer, gebe es die Frauen des Katholischen Deutschen Frauenbundes nicht, stellte die Stadtbürgermeisterin, Mathilde Weinandy, in ihrem Grußwort fest. Sie dankte allen Frauen, die zum Gemeinwohl der Stadt und seiner Bürger und Bürgerinnen beitragen und ermutigte sie, auch in Zeiten fehlenden Nachwuchses, in ihrem Engagement nicht nachzulassen, um so Zeichen zu setzen für kommende Generationen.
Auch überregional mischt sich der Frauenbund Prüm ein: So lobte Marita Singh, Gleichstellungsbeauftragte des Eifelkreises Bitburg-Prüm, die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit, wenn es um Themen der Gleichstellung und die Mitwirkung von Frauen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens geht.
Diskussion um die Kirche


Einen besonderen Akzent setzte an diesem Nachmittag der Festvortrag "Tradition heißt nicht, Asche zu bewachen, sondern die Glut anzufachen" von Claudia Lücking-Michel, MdB und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, die sich damit mitten in die aktuellen Diskussionen in und um die katholische Kirche einschaltete. "Derzeit bewachen wir die Asche, aber was tut Not?" fragte sie weiter und nannte exemplarisch die Erhaltung von lebendigen Gemeinden und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen bei der Gestaltung kirchlicher Wirklichkeit. Auch an den Fragen der Sexualmoral, die mehr denn ja als eine furchtbare Doppelmoral wahrgenommen werde und am Umgang mit Geschiedenen müsse sich die Kirche heute und in Zukunft messen lassen. Anschließend wurden zahlreiche Mitglieder für 30, 40 und 50 Jahre Treue Frauenbund geehrt. Die Diözesanvorsitzende, Beate Born, dankte allen Geehrten und überreichte Urkunden und Rosen. Die musikalische Umrahmung des Nachmittages übernahm ein Streicherquartett mit Schülern der Musikschule des Eifelkreises Bitburg-Prüm. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort