Trafo lässt die Spannung steigen

BITBURG/NIEDERSTEDEM. (will) Ein großes Gefährt rollt am Dienstagabend über die Straßen rund um Bitburg: Ein neuer Strom-Großtransformator wird vom alten Bitburger Güterbahnhof ins Umspannwerk nach Niederstedem gebracht.

Er ist groß, um nicht zu sagen: riesig. Außerdem, oder gerade deswegen, wirkt er etwas schwerfällig. Kein Wunder, immerhin nimmt er gut und gerne 400 Tonnen mit ins Rennen. Wenn man bei einer Höchstgeschwindigkeit von 20, maximal 25 Stundenkilometern überhaupt von Rennen reden kann. Und die schafft er auch nur, wenn ihm nichts dazwischen kommt. "Auf ebener Strecke kann er schon mal so schnell fahren. Aber in Kurven oder Steigungen schafft er das nicht", sagt Julika Gang. Julika Gang ist Pressesprecherin der RWE Transportnetz Strom in Dortmund. Das Unternehmen betreibt unter anderem die Umspann-Anlage in Niederstedem an der B 257, wohin am heutigen Dienstagabend ein Strom-Transformator transportiert wird. "Der Trafo wird zwischen zwei Zugmaschinen transportiert", sagt Julika Gang über das Mammut-Projekt. "Eine Maschine zieht den Trafo, eine andere schiebt ihn von hinten." Beide Zugmaschinen haben jeweils 14 Achsen. Insgesamt wird die "Raupe" zirka 60 Meter lang sein. Und eben rund 400 Tonnen schwer. Deshalb auch die leichte Schwerfälligkeit des Transport-Fahrzeugs. Der Trafo, der vermutlich im Früh-Herbst in Niederstedem in Betrieb gehen und Teil einer neuen Trafo-Bank sein wird, kam gestern am alten Bitburger Güterbahnhof an. Dort ist laut Gang eine provisorische Trafo-Umladestelle eingerichtet. "Am Bahnhof wird er zuerst einmal umgeladen, bevor er auf die Straße kommt", sagt Gang. Und das braucht, bei dem Gewicht und der Größe, eben seine Zeit. "Der Trafo an sich hat in etwa die Größe eines Güterwaggons", sagt Julika Gang. "Das ist zum Beispiel auch vergleichbar mit einem kleinen Ein-Familienhaus." Bis der neue Transformator in Niederstedem am Umspannwerk ankommt, muss er 8,2 Kilometer hinter sich lassen. Der Transport führt vom Bahnhof über die Saarstraße, Trierer Straße, Echternacher Straße auf die B 51 in Richtung Prüm. Von dort aus geht es durch eine Unterführung auf die B 257 bis zum Umspannwerk. Eskortiert wird der Groß-Transport von der Polizei. "Das ist nötig, weil der Transport unter Umständen in Kurven oder an engen Stellen rangieren muss. Dabei braucht er manchmal auch, je nach Straßenbreite, die Gegenfahrbahn", sagt Gang. Die jeweilige Straße muss deshalb für kurze Zeit von der Polizei, die den kompletten Transport begleitet, gesperrt werden. Vor fast genau drei Jahren ist der letzte Trafo-Transport von Bitburg nach Niederstedem gerollt. Damals brauchte der Transport dreieinhalb Stunden für die Strecke und musste mehrere Hürden umfahren. Damals musste ein neuer Trafo in die Anlage eingebaut werden, weil der damalige Niederstedemer Trafo den Geist aufgegeben und auch das Ersatzgerät einen kleinen Schaden hatte.

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