Traktor oder Porsche: Wer gewinnt?

Plascheid · Seifenkistenrennen feiert Zehnjähriges.

 Weiß, worauf es ankommt: Sven Becker, Vorsitzender des Vereins „Ploscheder Bieren a Bungen. TV-Foto: Simon Diedrich

Weiß, worauf es ankommt: Sven Becker, Vorsitzender des Vereins „Ploscheder Bieren a Bungen. TV-Foto: Simon Diedrich

Foto: (e_bit )

Plascheid Formel-1-Wagen, Traktor, Feuerwehrauto, Porsche oder eine Yacht? Zuerst sollte der Seifenkistenbauer eine Vorstellung davon haben, wie sein Gefährt aussehen soll, erklärt Sven Becker, "der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt." Becker ist seit zwei Jahren Vorsitzender des Vereins "Ploscheder Bieren a Bungen", der das Seifenkistenrennen am Samstag, 3. Juni, ausrichtet. Er erklärt, worauf es beim Bau einer Seifenkiste ankommt:
Zunächst wird das Fahrgestell aus Rahmen, Rädern und Lenkung gebaut. Der Bastler muss zudem entscheiden, ob er Glasfaserwerkstoff oder Holz für die Karosserie verwendet. Dann bestimmt er die Größe des Gefährts. "Länger als zwei Meter darf es nicht sein", erklärt Becker. Die Gummireifen von früher würden mittlerweile durch Luftbereifung ersetzt und der Durchmesser der Räder sei größer. Manche verwendeten Scheibenbremsen, die man sonst nur von Autos und Motorrädern kennt. "Stempelbremsen sind auch beliebt. Aber wenn man an dem Hebel zu fest zieht, kann es passieren, dass die Kiste hinten hoch geht und man durch die Gegend fliegt," erklärt Becker. Zudem gebe es verschiedene Lenksysteme: die direkte Lenkung mit Eins-zu-eins-Übertragung oder die Seillenkung wie beim Auto.
Durch Ideen und Verbesserungen während des Baus wachse die Kiste schnell. Manche Dinge merke man erst durch Ausprobieren. "Bei einer Probefahrt kam ich die Rampe gar nicht richtig runter, weil meine Kiste vorne aufgesetzt hat", erzählt Becker. Wichtig für eine schnelle Kiste sei geringer Rollwiderstand der Reifen. Fürs Rennen dürfe sie ein Leergewicht von 100 Kilogramm nicht überschreiten. Manche reizten das Gewicht aus, um das Bestmögliche rauszuholen, sagt Becker. Allerdings sei die letzten Jahre nicht eindeutig gewesen, ob leichte oder schwere Kisten schneller seien. Auf der etwa 450 Meter langen Rennstrecke, die mit etwas Gefälle durch das Dorf verläuft, können die Kisten bis zu 45 Stundenkilometer schnell werden.
Bleibt abzuwarten, welche Kiste am Samstag das Rennen macht. Dem Sieger winken bis zu 100 Euro Preisgeld.
Anmeldungen sind noch am heutigen Samstag möglich. Die genauen Teilnahmebedingungen sind zu finden unter <%LINK auto="true" href="http://www.hot-runnings.de" text="www.hot-runnings.de" class="more"%>
Extra: ABLAUF DES RENNENS UND CRAZY-RACE


Es wird in drei Kategorien gestartet: Einsitzer (zugelassen ab 16 Jahren), Junioren (zehn bis 15 Jahre) und wilde Klasse (Zweisitzer - ab zehn Jahren). Es fahren zwei Kisten drei bis vier Mal gegeneinander, die schlechteste Zeit wird nicht gewertet, alle anderen Zeiten addiert. Zugelassen sind alle Kisten, die zwei Achsen und vier Räder haben. Das Crazy-Race ist ein spezielles Rennen, das nur dieses Jahr stattfindet. Hier geht es laut dem Vorsitzenden Sven Becker nicht um Geschwindigkeit. Es können alle Interessierten ohne eigene Kiste teilnehmen.Extra: DAS PROGRAMM


Der Renntag startet um 10 Uhr. Bis 11 Uhr werden die Kisten geprüft und von 11 bis 12 ist freies Training. Um 13 Uhr beginnt das Rennen. Am Nachmittag findet das Crazy-Race (siehe Extra) statt. Um 19 Uhr werden die Sieger gekürt, anschließend kann bei der After-Race-Party mit Live-Musik gefeiert werden.

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