Nachruf Ein Vater der ostbelgischen Autonomie

Burg-Reuland/Prüm · (fpl) Freundlich, voller Humor und mit Kontakten überall hin: Nicht nur in der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) Belgiens, auch in der Eifel und speziell dem Prümer Land trauern viele um Joseph Maraite.

 Joseph Maraite.  Foto: David Hagemann

Joseph Maraite. Foto: David Hagemann

Foto: David Hagemann

Der frühere Bürgermeister der Gemeinde Burg-Reuland (2003 bis 2017) und ehemalige Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, ist am Sonntag nach längerer und schwerer Krankheit im Krankenhaus von St. Vith gestorben. Er wurde 71 Jahre alt.

Maraite, Mitglied der Christlich-Sozialen Partei (CSP) Belgiens, war von 1986 bis 1999 Chef der DG-Regierung in Eupen. Er habe, schreibt das Grenz-Echo, die erste Phase der Autonomie der Deutschsprachigen Gemeinschaft „entscheidend geprägt“.

Joseph Maraite habe „sein Leben in den Dienst des Allgemeinwohls gestellt und Großes für uns deutschsprachige Belgier geleistet“, teilt die CSP mit, mit seiner Arbeit habe er sich „bleibende und historische Verdienste erworben“.

„Er war sicher einer der Architekten der Autonomie der DG“, sagt auch Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. „Er war jemand mit sehr vielen Kontakten auch in unsere Region, ein ungemein umgänglicher Mensch und das, was man heute als einen Netzwerker bezeichnet – mit Verbindungen in ganz Europa.“ Maraite war auch der erste Gastredner, den Söhngen 1992 fürs Prümer Neujahrsgespräch engagierte.

Joseph Maraite wird am Donnerstag in Weweler in der Gemeinde Burg-Reuland beigesetzt.

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