Trauer Trau dich, über deine Trauer zu sprechen

Bitburg/Gerolstein · Der Caritasverband Westeifelund die Lebensberatungsstellen Bitburg und Gerolstein rufen gemeinsam Trauergruppen für Kinder ins Leben. Fachkräfte unterstützen und begleiten die Sechs- bis Zwölfjährigen.

 Als Kooperationsprojekt der Lebensberatungsstellen Gerolstein und Bitburg und des Caritasverbands Westeifel begleiten sie ab Oktober Kinder in Trauerphasen:  (von links) Anja Ruff, Carmen Ludwig, Monika Neumann und Rosemarie Harings.

Als Kooperationsprojekt der Lebensberatungsstellen Gerolstein und Bitburg und des Caritasverbands Westeifel begleiten sie ab Oktober Kinder in Trauerphasen:  (von links) Anja Ruff, Carmen Ludwig, Monika Neumann und Rosemarie Harings.

Foto: Brigitte Bettscheider

Den vier Frauen, die unserer Zeitung das neue Angebot vorstellen, sind die Gefühle, die zum Trauern gehören, aus ihrer beruflichen Tätigkeit vertraut: Carmen Ludwig und Monika Neumann als Leiterinnen der Lebensberatungsstellen Bitburg beziehungsweise Gerolstein, Rosemarie Harings und Anja Ruff als qualifizierte Trauerbegleiterinnen beim Hospiz- und Palliativberatungsdienst des Caritasverbands (CV) im Landkreis Vulkaneifel und im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Immer wieder habe es im Rahmen ihrer Tätigkeiten Nachfragen nach einem speziellen Angebot für Kinder nach dem Tod eines nahe stehenden Menschen  gegeben. So habe sich die Idee von Kindertrauergruppen allmählich entwickelt, erklärt Anja Ruff. Und nun, „endlich“, wie Ruff sagt, stehe das Konzept. Am 2. Oktober soll sich erstmals eine Gruppe in Bitburg treffen, am 9. Oktober in Gerolstein.

   Kinder in ihrer Trauer um einen Menschen, den sie lieb hatten und der nicht mehr da ist, wertschätzend zu begleiten, ist das Hauptanliegen. „Und ihnen Raum geben für so unterschiedliche Gefühle wie Angst, Wut, Einsamkeit und Schmerz, aber auch für Freude, Dankbarkeit und Liebe“, betont Rosemarie Harings, die in den Grundschul-Projektwochen „Hospiz macht Schule“ (der TV berichtete) immer wieder auf Bedarf nach Begleitung und Unterstützung von betroffenen Kindern aufmerksam wird. In den Gruppen werde den Kindern Raum gegeben, anderen zu begegnen, die Ähnliches erlebt haben und daher einander verstehen.

    Die zukünftigen Leiterinnen der Gruppen machen Mut unter dem Motto: „Sprich über deine Trauer und trau dich zu trauern.“ Der Umgang mit den Kindern werde von Verlässlichkeit und Einfühlungsvermögen geprägt, ihr Blick wird auf die Kraftquellen der Kinder gerichtet sein: So skizziert Carmen Ludwig das pädagogische und therapeutische Vorgehen. Monika Neumann erläutert die Methoden. „Wir bieten kreative Angebote und pflegen Rituale, die dabei helfen, Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu geben“, sagt sie. Und: „Wir überlegen gemeinsam, was den Kindern in ihrer Trauer gut tut.“ Auch würden „Pausen von der Trauer“ ermöglicht, in denen gelacht werden dürfe und Freude und Leichtigkeit erlebt werden können.

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