Traumlandschaft als zweite Heimat

PRÜM. Seit genau 30 Jahren kommt Wim van Haart nach Deutschland in Urlaub, und zwar in die Eifel. "Das ist einfach mein Traumziel, hier bin ich nach vier Stunden Autofahrt und finde das vor, was ich will", so der Junggeselle aus Rotterdam.

1976 fing alles an. "Ich war des Reisens eigentlich müde, kam beruflich rund um die Welt und fuhr auch viel mit dem PKW in Urlaub", sagt der 67-jährige Rentner aus Holland. Ob Florida, Australien, ob Ungarn, Schweden oder Kenia - viel hat der ehemalige Vertreter einer Fertigbau-Firma im Laufe seines Lebens gesehen. "Im Urlaub war ich an der Nordsee, im Schwarzwald, in den Alpen und in der Rhön", sagt Wim. Doch mit dem Eintritt in den Ruhestand sollte endlich die Zeit kommen, es sich zu Hause bequem zu machen und die Beine hochzulegen. Doch es kam alles anders. "An einem Sommer-Wochenende im Juni 1976 setzte ich mich ins Auto, fuhr ohne ein Ziel los und landete nach drei Autostunden bei Aachen", erinnert sich Wim, der nur noch den Ort Mützenich im Hohen Venn im Gedächtnis hat. Denn hier blieb er einige Stunden, fuhr eine weitere Stunde und gelangte schließlich nach Daun. "Hier mietete ich ein Zimmer in einem Hotel und wartete auf den nächsten Tag." Das war wohl die richtige Idee, denn die Eifel sollte von diesem Tag an seine zweite Heimat werden. "Zuerst kaufte ich mir mal eine Karte, sah mir die genau an und markierte einige Reiseziele in der Umgebung", sagt Wim. Meerfeld, Manderscheid, Brockscheid, Birgel, Hillesheim und Reifferscheid wurden schnell zu bekannten Größen in seinem neuen Heimatland, wie er es heute nennt. "Schon traumhaft, was man hier auf engem Raum sieht und erlebt", meint er und verweist auf die Gastlichkeit und Freundschaft. "Man bekommt überall Auskunft, und wird freundlich aufgenommen", schwärmt er. Am liebsten mag er Geo-Wanderungen

"Über die Vulkaneifel mit den einzigartigen Maaren führte mich der Weg oft an die Mosel mit ihren urigen Dörfern, dann ging es bis nach Trier und über Luxemburg zurück in die Südeifel", sagt van Haart. Beeindruckend sind für ihn die rasch wechselnden Landschaftsbilder, die Gewässer und Flusstäler. "Das Plateau in Ferschweiler und die Prüm bei Irrel sind ganz besondere Perlen, aber auch das Sauertal und das Gebiet um Neuerburg gehören zu den besonderen Schätzen." Geschichte, Natur, Kultur, Feste und Brauchtum - alles ist ihm inzwischen wichtig geworden. Zu seinen Favoriten gehören Geo-Wanderungen um Manderscheid und Himmerod, Eisenschmitt und Bad Bertrich." Doch einen Wermutstropfen gibt es: "Was denkt ihr euch, wenn ihr eure Eifel mit Windrädern zupflastert", fragt er und lässt Wut erkennen. "Das passt nicht zu dieser Landschaft, Windräder gehören in eigene Parks und bitte nicht verstreut über das schöne Mittelgebirge. Aber ich werde wiederkommen, die Eifel ist ein herrliches Land". Demnächst will er den Nationalpark erkunden, Heimbach, Einruhr, Burg Vogelsang und Gemünd.

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