Es ist schon ein gewohntes Bild: verstopfte Zufahrtsstraßen, ein emsiges Gewirr auf dem Ausstellungsgelände und eine Fülle von Präsentationen altertümlicher Geräte und Maschinen. Unter den interessierten Blicken der zahlreichen Zuschauer ratterte und knatterte, zischte und dampfte es im Gelände und auf den Straßen. Lebhafte Betriebsamkeit herrschte überall unter den Ausstellern und Besuchern, angeregte Gespräche und "duftender" Geruch von Benzin und Auspuffqualm gab es obendrein.Am Samstag hatte Herbert Lill, seit Jahren unermüdlicher Kämpfer für seine ausgefallene Nostalgie-Idee ("Man muss ein bisschen verrückt sein"), die Teilnehmer und Gäste begrüßt. "Alte Gerätschaften sind wichtige Kulturgüter unserer Heimat", betonte Lill. Im Laufe des Tages trudelten bis zu 260 begeisterte Oldie-Fans im Gelände ein. Neben ratternden Lanz-Bulldogs, alten Motorrädern und bäuerlichem Gerät beherrschte ein Bild die Szenerie: Europas größte Modell-Dampflokomotive. Der Schlepper-Club Kurpfalz demonstrierte eine Motorsägen-Sammlung, darunter eine Stihl-Säge mit Wankelmotor aus den 50er Jahren sowie eine Sachs-Baumklettersäge."Es gibt nur eine wahre Miss!"

Am Nachmittag setzte sich der Traktorkorso in Bewegung: Eine Gaudi für die zahlreichen Zuschauer, die bunten und zischenden Maschinen durch die Stadt rattern zu sehen.Die Miss-Traktor-Anwärterinnen drehten unterdessen ihre Prüfungsrunden und ließen sich in der Theorie des vermeintlichen Männer-Hobbys testen. Das abendliche Vorprogramm besorgten die Büdesheimer Alphornbläser, während die Oldie-Freunde bei "Benzin- und Dieselgeplauder" ihre Geselligkeit pflegten.Die Wahl der europäischen Miss-Traktor, unterstützt vom Trierischen Volksfreund , markierte den gesellschaftlichen Höhepunkt des ersten Tages. "Miss-Traktor 2003" wurde - und das bereits zum vierten Mal - Ilse Stein aus Schöneseiffen. Als Vize-Preisträgerin ließ sich Ilona Kinn von den Schlepperfreunden Partenheim feiern. TV -Redakteur Manfred Reuter gratulierte den Siegerinnen zum Erfolg und überreichte Preise. "Fast überall sind Miss-Wahlen. Es gibt die Miss Germany, es gibt die Miss Rheinland-Pfalz, die Miss Sachsen und die Miss Bayern. Aber es gibt nur eine wahre Miss - das ist die Miss Traktor aus Prüm", sagte Reuter unter dem Beifall der Treckerfreunde. Glückwünsche überbrachte auch Schirmherr Michael Billen, der die Leistung des Veranstalters würdigte. Herbert Lill händigte Pokale aus.Der Sonntag wurde eingeläutet von den Glocken der Niederprümer Pfarrkirche. Dort feierten die Oldie-Freunde ihren Gottesdienst, anschließend nahm Pastor Egon Kettern die Traktorsegnung vor. Zum Frühschoppenkonzert konzertierten wieder die "Alpinisten" aus Büdesheim, ehe Stadtbürgermeister Hansgerd Haas die Gäste begrüßte. Musikalische Unterhaltung boten die Waschbrettmusikanten aus Belgien. Kinder vergnügten sich derweil im weitläufigen Gelände und hatten ihren Spaß mit einer Mini-Dampfeisenbahn. Den ganzen Sonntag über wurden die verschiedenen Gerätschaften demonstriert, Traktoren vorgeführt und Motorräder, Ackerschlepper und Oldtimer-Autos präsentiert. Einmal in Aktion, konnte sich kein Zuschauer dem Geschehen entziehen. Gebannte Blicke auch auf Joe Scheckenbach, der in meisterlicher Manier mit der Säge Tier-Skulpturen aus den Holz-Rohlingen zauberte. Übrigens: Sein Erlös floss in die Tschernobyl-Kinderhilfe.Edwin Keilen aus Schleidweiler präsentierte Modell-Dreschmaschinen: Seine Mini-Exemplare zeigten, wie es früher auf der Tenne zuging. Die Kreisverkehrswacht Bitburg-Prüm war mit einem Informationsstand sowie einem Kindergurtschlitten vertreten.