Triumphmarsch für das Ehrenamt

Täglich sind überall Menschen im Einsatz, die sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen engagieren. Meist finden sie nur in kleinem Rahmen Anerkennung, wenn überhaupt. Mit der Aktion "Bürgersinn in den Gemeinden" ehrt die Verbandsgemeinde Prüm den Einsatz für andere auch in größeren Rahmen.

 VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen (Dritter von links) ehrt die Gruppe, die die Wallersheimer Passionsspiele organisiert, zusammen mit Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (Fünfte von links). TV-Foto: Christian Brunker

VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen (Dritter von links) ehrt die Gruppe, die die Wallersheimer Passionsspiele organisiert, zusammen mit Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (Fünfte von links). TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Nichts Geringeres als den Triumphmarsch aus Giuseppe Verdis Oper "Aida" hatten die Verantwortlichen für den Auftakt der Feierstunde gewählt, mit der die diesjährige Aktion "Bürgersinn in den Gemeinden" abgeschlossen wurde. Doch Schirmherr Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, fand den Triumphmarsch angesichts des großen Engagements durchaus angemessen.

"Bürgersinn macht Gemeinden lebendig"



Acht Gruppen und Einzelpersonen aus acht verschiedenen Gemeinden wurden mit der Aktion für ihr außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet. Ob schöne Holzbänke und Sitzgruppen für Wanderer, ob eine Betreuung von Patienten im Krankenhaus, ob der Bau eines Jugendraumes: Der ehrenamtliche Einsatz hat viele Gesichter. Söhngen freute sich über so viele Beispiele aktiver Bürger und betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Engagements für das Gemeinwesen. "Gemeinden ohne Bürgersinn sind nicht lebendig. Man braucht Menschen, denen ihre Nachbarn nicht egal sind, die es einfach so machen - egal, in welchem Bereich." Eine solche Aufgabe sei auch für die Menschen selbst sehr erfüllend.

Auch Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, als Jurorin in den Wettbewerb eingebunden, zeigte sich von der Fülle des Engagements beeindruckt. "Es ist unglaublich wichtig, dass es Menschen gibt, die mithelfen", sagte Weinandy. Besonders ausgezeichnet wurden in diesem Jahr zwei Projekte, die sich noch einmal ein Stück von den anderen abheben. Zum einen war das die Ortsgemeinde Lasel. Dort hat fast die gesamte Ortsgemeinde von Jung bis Alt mit angepackt, um im Pfarrheim in 1259 Arbeitsstunden Räume für die Kinder- und Jugendarbeit einzurichten. Dabei wurde die mittlere Etage des Hauses komplett renoviert. Rund 33 000 Euro konnten dank des Einsatzes der Bürger eingespart werden.

Die zweite besondere Auszeichnung ging nach Wallersheim für die Organisation der Passionsspiele, die in diesem Jahr zum fünften Mal stattgefunden haben. Dabei wirken aber nicht nur Menschen aus Wallersheim selbst mit, auch aus den Nachbarorten Fleringen, Rommersheim, Büdesheim und Hersdorf kommen die engagierten Helfer. "Fast die gesamte Freizeit geht dafür drauf", bestätigt die Wallersheimer Delegation, daher sei es schön, diese Anerkennung zu bekommen. Extra Die ausgezeichneten Projekte: Büdesheim: Rentnergruppe (Peter Dahm, Gerhard Grün, Michael Molitor) für das Aufstellen von Sitzgruppen für Wanderer; Heckhuscheid: Helfer der Dorfgemeinschaft für die Errichung des Jugendraums; Lasel: Gesamte Dorfgemeinschaft für den Einsatz im Pfarrhaus; Prüm: "Grüne Damen" für die Betreuung von Patienten im Krankenhaus; Rommersheim: Gertrud Roskoni-Dores, Renate Melcher und Marlene Feinen für den Einsatz für die Gemeinde- und Pfarrbücherei; Schönecken: Manfred Rowolt für sein großes Engagement als "Mädchen für alles"; Wallersheim: Das Projekt "Passionsspiele"; Watzerath: Johann Baptist Roloff für sein Buch "Mein Leben unter Hitler". (ch)

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