TV-Serie „Glücksorte in der Eifel“ Die Welt bleibt draußen

Zilsdorf · TV-Serie „Glücksorte in der Eifel“: Der Vulkankrater im Arensberg.

 Geheimnisvoll: der Arensberg bei Zilsdorf.

Geheimnisvoll: der Arensberg bei Zilsdorf.

Foto: tv/Angelika Koch

(ako) Von Weitem ahnt niemand das Geheimnis des Vulkans. Eine offene Wiesen- und Heckenlandschaft mit Feldlerchen am Himmel und eine sanfte Hügelkuppe, mehr ist nicht zu sehen. Wer sich nähert, geht durch eine Art Zauberwald mit Eichen, Buchen, Lärchen, Walderdbeeren, und an einer kleinen Kapelle vorbei, die dem heiligen Arnulphus geweiht ist und schon verrät, dass hier irgendetwas besonders ist.

Der Heilige ist der Patron zum Wiederfinden verlorener Sachen. Und am Arensberg, nur einen kurzen Spaziergang von Zilsdorf entfernt, findet sich tatsächlich etwas Verborgenes: das Innere der Erde. Durch einen kleinen, modrig-feuchten Tunnel geht es mitten hinein in die einstige Magmakammer eines Vulkans.

Der war vor 32 und vor 24 Millionen Jahren aktiv, durchbrach Schichten aus Schiefer, Kalk und Sandstein und türmte einen großen Kegel auf.

Im 19. Jahrhundert wurde der Tunnel in den Berg geschlagen, um aus dem zu Basalt erstarrten Magma im Tagebau wertvolle Mühlsteine zu bergen. Der Arensberg verlor seinen Gipfel und gewann seine Einzigartigkeit: Denn nirgendwosonst kann man mitten in einen erloschenen Vulkan hineingehen.

Drinnen ist ein geschütztes, terrassiertes Biotop entstanden. Man hört nichts außer Vogelgezwitscher, Insektensummen und dem Rauschen des Windes.

Die senkrecht aufragenden Wände tragen die Farben der Erdschichten in sich, weißer Kalk, gelber Sandstein, schwarze Vulkanasche: Glück für alle, die ein Gespür haben für das Kunstgenie der Natur.

Glück auch für alle, die eine Weile vollkommen eins sein wollen mit so etwas wie Ewigkeit. Im Basaltherz des Arensbergs sind die Jahrmillionen ganz nah, und die Hektik ist ganz fern. Kaum ein Mensch verirrt sich hierhin, denn es weist nur ein einziges unscheinbares Schild auf den Arensberg hin. In ihm fühlt man sich geborgen wie in Abrahams Schoß. Nur dass Abraham in diesem Fall Mutter Erde höchstpersönlich ist.

Man findet den Arensberg bei Zilsdorf, Zufahrt über Hauptstraße und Basaltstraße.

 Die Vulkaneiflerin Angelika Koch hat das Buch "Glücksorte in der Eifel" geschrieben. Es ist im Frühjahr erschienen und führt quer durch die Region. Foto: Droste Verlag

Die Vulkaneiflerin Angelika Koch hat das Buch "Glücksorte in der Eifel" geschrieben. Es ist im Frühjahr erschienen und führt quer durch die Region. Foto: Droste Verlag

Foto: Droste Verlag

Der Text stammt aus: Angelika Koch, Glücksorte in der Eifel, Droste Verlag, 14,99 Euro.

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