Über Gott und die Menschen

Himmerod · In jedem Jahr schreibt Pater Stephan Reimund Senge von der Zisterzienserabtei Himmerod ein Buch. Das tut der Mönch, Entwicklungshelfer und Schriftsteller, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, seit 40 Jahren.

Himmerod. Jedes Jahr ein Buch, das ist das Markenzeichen von Pater Stephan Reimund Senge, der in der Zisterzienserabtei Himmerod lebt. Seit Anfang der 1970er Jahre hat er mehr als 40 Bücher herausgebracht. Darunter zum Beispiel das Buch "Die Mauer sei durchlässig", das er im Jahr 1994 veröffentlichte, oder die Geschichten "Vom Kleinen Mann und der Kleinen Frau" von 2012. 2013 erschien ein Werk unter dem Titel "Vom Schweigen und Widersprechen" mit Illustrationen von der Wittlicherin Ursula Hess. Hess hat auch den aktuellen Band "Neue Geschichten vom Kleinen Mann und der Kleinen Frau", der im Verlag Himmerod-Drucke erschienen ist, illustriert.
Selbstkritisch und reflektiert


Der "Kleine Mann und die Kleine Frau" sind zentrale Figuren aus seinen Geschichten, die er gerne dem "Großen Mann und der Großen Frau" gegenüberstellt. Die einen sind selbstkritisch und reflektiert, das andere Paar ist großkotzig und angepasst. Ein kleines Beispiel: Im Kapitel "Vom Zur-Wahl-Gehen" erzählt Senge vom Großen Mann und der Großen Frau, die auf den Wahlgang verzichten, wie sie zum Essen eingeladen sind, während der Kleine Mann und die Kleine Frau wählen gehen - nach dem Motto: "Du verlierst nichts, wenn Du mit Deiner Kerze die eines anderen anzündest."
Pater Stephan ist viel auf Achse. Ob als Seelsorger im Dekanat Kyllburg, auf pastoralen Reisen durch Deutschland oder Besuchen an Schulen im Sudan. Zu dem bürgerkriegsgeschüttelten ostafrikanischen Land hat er ein besonderes Verhältnis. 1997 gründete er die Initiative Sudan/Südsudan, die dort Projektschulen unterstützt. "Nur in der Schule lernen Kinder Frieden", ist er überzeugt. In seinem Kalender steht jedes Jahr eine Woche in Taizé. "Das ist für mich etwas Besonderes, weil es der einzige Ort auf der Welt ist, wo so viele Jugendliche zusammenkommen." Was er den Menschen ans Herz legt, ist, dass die Welt nur durch die Tat zu ändern ist und nicht durch "Geschwätz". Dafür müssen wir bei uns anfangen", sagt er. "Widersprechen lernen, sich einmischen und Lösungen suchen", darauf komme es im Leben an. Er selbst hat sich den Protesten gegen die Schießanlage in Landscheid angeschlossen. sys/hpl

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