Über sieben Flicken musst du gehen

BITBURG. Der desolate Zustand des Ostrings in Bitburg beschäftigt wieder einmal die Gremien der Stadt. Über vier Varianten einer Erneuerung diskutiert der Bauausschuss heute in einer nichtöffentlichen Sitzung. Einen Termin für die dringend notwendigen Arbeiten gibt es bisher noch nicht.

Mehr als nur in die Jahre gekommen ist der Ostring in Bitburg. Zwischen 1965 und 1974 wurde der Verkehrsweg als Erschließungsstraße gebaut. Und seitdem wurde die Hauptverkehrsader für das Wohnquartier am Stadion nur noch repariert und ausgebessert. Inzwischen ist die Strecke eher ein Ärgernis denn eine Straße. Das soll sich nun ändern. Die Stadt unternimmt einen weiteren Anlauf, Abhilfe zu schaffen. Bisherige Sanierungen erfolglos

Der Bauausschuss der Stadt spricht in seiner heutigen nichtöffentlichen Sitzung über vier Varianten, wie mit der Fahrbahndecke verfahren werden soll. Denn die ist durch die Flickschusterei zur Marterstrecke geworden und soll laut eines Gutachtens im Bereich Ostring/Zuckerborn überhaupt nicht die notwendige Frostsicherheit haben. Zum bisher letzten Mal war das Gremium im Jahr 2001 mit der Problematik befasst. Mehrere Sanierungsverfahren wurden diskutiert und wieder verworfen. Im Jahr 2001 urteilte das Tiefbauamt der Stadt Bitburg, dass "die Grenze zur konkreten Unfallgefahr erreicht ist". Schon damals hatten sich Bürger bei der Stadtverwaltung über den Zustand der Straße beschwert. Und doch hat sich nichts an der schlechten Situation im Ostring getan: Noch immer ist der Straßenbelag marode. Die Probleme mit der Straße begannen sehr früh. Bereits wenige Jahre nach Fertigstellung der Straße wurden entstandene Risse mit einer Vergussmasse saniert. Im Bereich Albachstraße bis Stadion sollte es zudem ein neuer Dünnschichtbelag richten. Doch beide Sanierungsverfahren brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der dünne Kaltbitumen-Belag blätterte ab, die Risse brachen wieder auf. Guter Rat war und ist deshalb teuer. Deshalb hat sich die Stadtverwaltung neue Gedanken gemacht. Herausgekommen sind dabei sehr unterschiedlich teure Wege, wie die Situation im Ostring verbessert werden kann. Die wohl größte Chance auf Umsetzung hat vermutlich eine Teilsanierung der Strecke. Dabei soll der Fahrbahnbelag in einer Dicke von vier bis fünf Zentimetern erneuert werden. Angegangen würde bei dieser Variante der Abschnitt Albachstraße bis Stadion, der die größten Schäden aufweist. Die Kosten für die Teilsanierung werden auf rund 62 500 Euro geschätzt. Danach wäre erst einmal Ruhe für vermutlich zehn Jahre. Möglich wäre auch eine aufwändigere Variante mit dem Namen "Erneuerung der Verschleißschicht" im gesamten Ostring. Egal ob große oder kleine Lösung: Die Kosten für die neue Verschleißschicht müsste die Stadt Bitburg allein aus ihren Haushaltsmitteln bewerkstelligen. Eine Förderung im Rahmen des Gemeindefinanzierungsgesetzes gibt es nicht, da es sich um eine Unterhaltungsmaßnahme handelt. Auch die Anlieger würden dafür nicht zur Kasse gebeten.Bei Vollausbau müssten auch Anlieger zahlen

Ein Vielfaches teurer wird die Variante Vollausbau. Deren Kosten werden von der Stadtverwaltung auf rund 2,2 Millionen Euro beziffert. Diese Form der Erneuerung, die förderungswürdig wäre, könnte in zwei bis drei Abschnitten vorangetrieben werden. Käme diese Variante zum Zug, würden auch die Anlieger zur Kasse gebeten. Außerdem müsste die Stadt ihre Prioritätenliste beim Investitionsprogramm verändern. Dort ist die Instandsetzung des Ostrings zwar aufgeführt, allerdings für den recht dehnbaren Zeitraum "spätere Jahre". Billiger käme Stadt und Anlieger die Variante Umbau/Sanierung. Dabei würde die breite Straße durch Fahrbahnmarkierungen und einzelne Anpflanzungen gegliedert. Im Rahmen der Umgestaltung würden Asphaltdeckschicht und Asphaltbinderschicht erneuert.

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