Überraschende Wende: Pacht für die Dasburg wird neu ausgeschrieben

Dasburg · Überraschende Wende auf der Dasburg: Die Pacht für die Anlage wird von der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) neu ausgeschrieben. Sie wird sich nur noch auf das alte Forsthaus beschränken, ein neuer Pächter muss allerdings das Burggelände in Schuss halten.

Versöhnliche Nachricht aus Dasburg: Orts- und Verbandsgemeinde, die GDKE und Dieter Thommes, der zunächst vom Land als Pächter bestimmt worden war (der TV berichtete), haben sich auf einen Neuanfang geeinigt.

Das wesentliche Ergebnis eines Gesprächs, das alle Beteiligten miteinander geführt haben: Die bisherigen Bieter für die Pacht, die Ortsgemeinde und Dieter Thommes, ziehen ihre Angebote zurück, der Vertrag wird neu ausgeschrieben. Er bezieht sich allerdings nur noch auf das alte Forsthaus auf dem Gelände. Der Stollen unter der Anlage und der Turm fallen weg. Ein neuer Pächter muss sich jedoch um die Pflege der Gesamtanlage kümmern.

Ein weiterer Punkt, der vor allem für die Dasburger wichtig ist: Das Land bleibt Ansprechpartner für alles, was auf der Burganlage geschehen soll. Vor allem die Vereine aus dem Dorf hatten sich besorgt gezeigt, dass ihnen ein privater Pächter Feste und andere Aktionen auf der Burg untersagen könnte. Das sei nun nicht mehr möglich, sagt GDKE-Chef Thomas Metz.

Die Dasburg ist mindestens 800 Jahre alt. Nach wechselvoller Geschichte fiel sie 1794 an Frankreich und wurde 1813 als Steinbruch freigegeben. 1947 ging sie ins Landeseigentum über. Kuriosum aus der Zeit im spanisch-niederländischen Besitz: Unter den rund 50 Adelstiteln der niederländischen Königin Beatrix findet man auch den der "Herrin von Dasburg" (sowie von St. Vith und Bütgenbach in Belgien). Die Dasburg ist eine Station auf der touristischen Burgenroute "Gottfried von Bouillon", benannt nach dem Kreuzfahrer aus den Ardennen.

In den vergangenen Jahren ließ das Land die Anlage für mehr as 2,5 Millionen Euro sanieren. Trotzdem blieb man von Kalamitäten nicht verschont: Am Sonntag, 22. Januar, stürzten Teile des Rundturms direkt neben dem Dorfgemeinschaftshaus ein, einige Trümmer fielen auf die darunter verlaufende Bundesstraße 410. Auch dieser kleine Turm musste stabilisiert und stellenweise neu aufgemauert werden.

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