Ukraine-Hilfstransport Toller Einsatz, wichtige Hilfe: Prümer Kinder backen, verkaufen und sammeln viel Geld

Prüm · Der Hilfstransport in die Ukraine, organisiert von einem Prümer Gastwirt und der Arztpraxis am Johannismarkt, hat die Güter am Ziel abgeliefert. Dass so viel Material zusammenkam, ist auch Eifeler Kindern und Jugendlichen zu verdanken.

 Jugend backt, Jugend packt: Die jungen Helfer bei der Vorbereitung des Hilfstransports mit Apotheker Ulrich Keller (hinten).

Jugend backt, Jugend packt: Die jungen Helfer bei der Vorbereitung des Hilfstransports mit Apotheker Ulrich Keller (hinten).

Foto: Katharina Keisers

Schnell mal in die Apotheke, kurz mal was gegen die Schmerzen besorgen: Wer im Frieden lebt, dem fällt das leicht. Und wenn es schlimmer ist, dann hilft der Doktor. Oder die Doktorin.

Wo aber ein Krieg tobt und, man kann es derzeit täglich verfolgen, immer grausamer wird, funktioniert das alles nicht mehr. „Hilfe, die ankommt“ – unter diesem Motto organisierten deshalb der Niederprümer Gastwirt Pavel Mozzhenko und die Gynäkologie-Praxis von Katharina Keisers und Eduard Tanner am Johannismarkt vorvergangene Woche wieder einen Transport mit Hilfsgütern in die Ukraine.

Auch im TV kündigten wir den Transport an, verbunden mit dem Spendenaufruf. Und obwohl das alles bis zur Abfahrt recht kurzfristig war, meldeten sich unmittelbar nach Veröffentlichung zahlreiche Eifeler und lieferten Geld und Hilfsmittel: „Es haben sehr viele Leute angerufen oder sind vorbeigekommen, auch wenn sie bei uns keine Patientinnen sind. Das hat echt was gebracht“, sagt Frauenärztin Katharina Keisers.

Es ging vor allem um medizinische Hilfsmittel, um Verbandskästen und Schmerzmittel – und um Säuglingsnahrung. Mit Unterstützung der Adler-Apotheke in der Hahnstraße, die das Material zum Einkaufspreis weitergab, kamen viele gut gefüllte Pakete zusammen.

Und viel Geld – auch Dank des Engagements junger – und sehr junger – Leute. „Ich finde das eine tolle Sache und großartig, was die Kinder in kurzer Zeit geleistet haben“, sagt Apotheker Ulrich Keller. „Das war eine wilde Mischung aus Schülerinnen und Schülern und Kindergartenkindern. Der Jüngste war drei Jahre alt, die ältesten in der sechsten Klasse.“

Die Kinder, sagt die Prümer Hebamme Mareike Bitzigeio, die auch mit der Praxis zusammenarbeitet, „sind einfach total erschüttert von den Nachrichten des Kriegs. Da haben sie sich überlegt, etwas zu machen.“

 Gutes Motto auch: Kinder aus dem Prümer Land sammeln, mit Muffins und Waffeln, mehr als 3300 Euro für die Ukraine-Hilfe.

Gutes Motto auch: Kinder aus dem Prümer Land sammeln, mit Muffins und Waffeln, mehr als 3300 Euro für die Ukraine-Hilfe.

Foto: privat

Sie kommen aus der Stadt, aus Olzheim, aus Weinsheim, aus anderen Orten im Prümer Land – und sie taten sich privat zusammen, backten mit ihren Müttern Waffeln oder Muffins und boten sie zum Verkauf an.

„Die haben sich richtig was einfallen lassen“, sagt Mareike Bitzigeio. Und die Bürger? Gaben reichlich. Der Erlös: 3500 Euro. Von diesem Geld gaben die jungen Initiatoren 2000 Euro an die Arztpraxis für den Kauf von Medikamenten, mit dem Rest unterstützten sie Mozzhenko, um ihm einen Teil seiner Ausgaben – unter anderem für Lebensmittel, die ebenfalls beschafft wurden – zu ersetzen.

Ukraine-Hilfe: Prümer Kinder backen, verkaufen und sammeln viel Geld
Foto: privat

Inzwischen ist alles ausgeliefert und auch am Ziel angekommen. Ein weiterer Transport ist in Vorbereitung. Nicht nur in Prüm natürlich. Dass Engagement für die Menschen im kriegsgeschüttelten Land bleibt eifelweit ungebrochen. Eine positive Nachricht in all dem Schrecken.

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