Auw an der Kyll. Idyllisch ist ein Wort, das in einem Text über den kleinen Ort im Kylltal zwangsläufig fallen muss: Häuser, die sich im Tal der wild plätschernden Kyll an Hänge schmiegen und dann das schön restaurierte Pfarrhaus vor dem hübschen Auwer Kirchlein … Idyllisch. Zweifellos. Und nicht mal weit ab vom Schuss - einer der raren Eifelorte mit Bahnanschluss. Warum also hat Auw an der Kyll zwischen 1999 und 2009 nach Auskunft des Statistischen Landesamtes fast 24 Prozent seiner Einwohner verloren (1999: 185, 2009: 141)? Und damit mehr als alle anderen Orte der Verbandsgemeinde Speicher?
Der Auwer Günter Kirsch hat zwei leicht einleuchtende Antworten: "Das Dorf ist überaltert", sagt er.
In jedem dritten oder vierten Haus wohne nur noch eine Person - meist eine Witwe. Für junge Familien gibt es daher derzeit wenig Chancen, nach Auw zu ziehen. Zumal der Ort im engen, steilen Kylltal auch keine Neubaugebiete anlegen kann.
Und so stagniert die Einwohnerzahl. Von Stillstand könne in Auw allerdings keine Rede sein, sagt Kirsch.
Das Dorfleben sei dank der Vereine und auch der Nonnen, die regelmäßig Seniorentage organisieren, sehr rege. Eines Tages werden wohl auch wieder junge Familien nach Auw kommen können.
Und schwups, steigt die Einwohnerzahl des idyllischen Dörfchens wieder an. kah