Und es passt doch

IRREL. Den Eifeler Musiktagen ist ein Cocktail aus sinfonischen Bläserklängen sowie orientalischer und mittelalterlicher Musik gelungen. Beim Abschlusskonzert der Osterakademie wurde das Stück "Suite Orientalé" von Michael Metzler uraufgeführt.

 Experiment gelungen: Dirigent Patrick Jones, Komponist Michael Metzler, Solist Jean Walther und Musiktage-Leiter Eckhard Braun (von links) sind nach der Aufführung der "Suite Orientale" zufrieden.Foto: Daniela De Sabato

Experiment gelungen: Dirigent Patrick Jones, Komponist Michael Metzler, Solist Jean Walther und Musiktage-Leiter Eckhard Braun (von links) sind nach der Aufführung der "Suite Orientale" zufrieden.Foto: Daniela De Sabato

Egal, ob Pop, Rock oder Klassik. Egal, ob man nur zuhört oder selbst zum Instrument greift: Musik ist eine Sprache, die jeder versteht und die über Grenzen hinweg die Menschen miteinander verbindet. Eine solche Verbindung schuf auch Michael Metzler, ein junger Komponist und Musiker aus Leipzig. Im Auftrag der Eifeler Musiktage 2003 komponierte er das Stück "Suite Orientalé" für ein großes sinfonisches Blasorchester und zeigte, dass der außergewöhnliche Mix eines orientalischen Werkes mit einem Blasorchester durchaus funktioniert. "Es war schon schwierig, ein orientalisches Stück für die klassischen Klangkörper zu schreiben", sagt Michael Metzler. Vier Monate arbeitete der Komponist an diesem Stück und griff dabei auf seine Erfahrungen zurück, die er unter anderem während seines Studienaufenthaltes in Ägypten gemacht hatte. "Zum ersten Mal intensiv wahrgenommen habe ich diese Musik in Kairo und war sehr beeindruckt. Also habe ich mir dort einen Lehrer gesucht", erzählt Metzler. Norbert Thünemann, Mitglied des Musikvereins Irrels (Tuba), meint: "Da ich selbst Musiker bin, kam bei mir zuerst die Frage auf, ob das Orientalische mit der Blasmusik zusammenpasst. Aber es hat mir sehr gut gefallen. Es war mal was ganz anderes." Dass die Musiker Gefallen an dem außergewöhnlichen Werk "Suite Orientale" fanden, ist nicht zuletzt dem amerikanischen Dirigenten Patrick Jones zu verdanken, der sich mit Leib und Seele der Musik verschrieben hat und der mit dem Blasorchester die Stücke einstudierte. Als Leiter der Musikpädagogik an der "University of Arts" in Philadelphia (USA) arbeitet er gerne mit Jugendlichen zusammen. Seine Begeisterung für die Musik spüren nicht nur die Musiker, die mit ihm zusammenarbeiteten, sondern auch das Publikum. "Die Musik sagt, was Wörter nicht sagen können und sie kann ein Weg sein, um Verständnis für andere Kulturen aufzubauen", sagt Jones. So auch für die orientalische, denn "volkstypische Stücke sprechen aus der Seele dieser Menschen". Auch dem Orchester hat die Zusammenarbeit gut gefallen. "Es ist toll, mit Patrick Jones zu arbeiten. Er ist sehr kumpelhaft. Gleichzeitig hat man aber großen Respekt vor ihm. Er hat uns richtig für die Musik begeistert und auch motiviert, selbst dann, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist", erzählt Susanne Stöber (Klarinette). Während der Osterakademie probte das Orchester aus 65 Musikern zwischen zwölf bis 62 Jahren vier Tage lang intensiv die Stücke. Die Osterakademie findet seit 1988 im Rahmen der Eifeler Musiktage statt und bietet den Blasmusikern die Möglichkeit, neue Werke kennenzulernen "Die Eifeler Musiktage sind eine Kombination aus Konzerten und Vorträgen. Jedes Jahr laden wir namhafte Komponisten und Dirigenten ein, um gemeinsam künstlerische Ideen zu verwirklichen", sagt Eckhard Braun, Vorsitzender des Vereins Eifeler Musiktage und verantwortlich für die künstlerische Konzeption. Das Abschlusskonzert war auch Bestandteil des 80-jährigen Bestehens des Musikvereins Irrel. "Es war eine tolle Gelegenheit, denn es ist wichtig, dass die Qualität der Musik gefördert wird", sagt Daniel Heuschen, Dirigent des Musikvereins Irrel.

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