Und immer wieder das P-Wort

Prüm · Der Stadtrat Prüm hat über den Ausbau des Fuhrwegs, der Spital- und weiterer Straßen diskutiert. Und darüber, wo man dann dort parken darf. Und wo nicht. Und wo doch.

 Wird ebenfalls gepflastert: der Fuhrweg, wie er oben, beim Konvikt, beginnt …

Wird ebenfalls gepflastert: der Fuhrweg, wie er oben, beim Konvikt, beginnt …

Foto: (e_pruem )

Prüm Parkplätze, Parkplätze, Parkplätze. Und: Parkplätze. Vor allem aber: Parkplätze. Sie sind wieder das beherrschende Thema in den Diskussionen des Stadtrats bei der Sitzung am Mittwochabend. Etwa bei Punkt vier. Da geht es um den Ausbau von drei Straßen: Fuhrweg, Stiftsgasse, Spitalstraße. Stefan Jovy vom Ingenieurbüro Scheuch legt die bisherige Planung dar. Dickster Posten ist der Fuhrweg, der von unterhalb des Konvikts hinab zum Hahnplatz führt. 315 000 Euro, plus 61 000 Euro für den Verbindungs-Fußweg quer rüber zur Hillstraße, werde der Ausbau kosten. Und auch der Fuhrweg soll, wie bereits Hillstraße, Pfann- und Bachstraße, gepflastert werden. Bordsteinkanten fallen weg, eine Natursteinrinne an der Seite markiert zugleich die Grenze zum Bürgersteig.Und auch die - Achtung, das P-Wort - Parkplätze sollen mit dem dunkleren Stein eingefasst werden, sagt Jovy, wie bereits in den anderen Straßen. Es würde, so hofft auch Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU), das "wilde Parken" im Sträßchen zivilisierter gestalten "und die ungeregelte Situation wie bisher beenden. Die Frage wird sein, ob sich die Autofahrer daran halten". Schaut man sich in anderen Prümer Straßen um, fällt die Antwort leicht: nicht so richtig.Peter Wind (parteilos in der CDU-Fraktion) spricht aus, was sowieso alle denken: markierte Parkflächen, das heiße also weniger Abstellmöglichkeiten als bisher? Christine Kausen, Beigeordnete von der FWG, hakt ebenfalls nach: Da gehe doch noch ein bisschen, sie bittet darum, im Fuhrweg "möglichst viele Parkplätze" auszuweisen. "Vielleicht kriegen Sie ja noch drei, vier Parkplätze drauf", sagt deshalb Mathilde Weinandy zu Jovy, dessen Bürokollege Hubert Thomas aber darauf hinweist, dass es im Fuhrweg etliche Zufahrten zu Grundstücken und Garagen gebe.Einstimmiger Beschluss: Weiterplanen - das gilt auch für den Ausbau von Spitalstraße (40 000 Euro) und Stiftsgasse (65 000). Unklar bleibt nur, wann die Arbeiten beginnen sollen - noch während des Hahnplatz-Umbaus oder erst danach. Die Stadtchefin hätte einen Vorschlag: "Nicht im nächsten Jahr!" Neuer Punkt, olles Thema: Parkplätze, diesmal bei der Planung für die ebenfalls anstehende Sanierung der Oberbergstraße. Zur Erläuterung ist Helmut Bell vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) aus Gerolstein angerückt. Der LBM ist mit drin, weil es eine Kreisstraße ist. Bell bietet zwei Varianten an: Bei der ersten darf dort künftig, und zwar im Abschnitt zwischen der Einmündung in die Spiegelstraße und dem Abzweig der Reginostraße, nur an einer Seite der Wagen abgestellt werden, bei der zweiten würde man links und rechts sein Auto vor Anker legen dürfen. Dazu habe man auch eine Ortsbegehung unternommen mit Vertretern von Polizei, Verbandsgemeinde und Straßenmeisterei. Beidseitiges Parken, sagt Bell, beruhige zwar eher den Verkehr. Aber Meisterei-Chef Karl-Heinz Rach habe darauf hingewiesen, dass dann der Schneepflug dort nicht mehr alle Ecken freischieben könne.Ergebnis: Sie nehmen Variante eins. Allerdings geht es dann im Gespräch über den weiteren Verlauf der Straße doch wieder um, genau, Parkplätze: Da könnte man noch einen oder zwei an der Abzweigung des Schneifelwegs einrichten, sagt Bell. Die würden sich dann aber vor einem unbebauten Grundstück befinden - an einer Stelle, an der selbst in Prüm kein Mensch parkt, wie die Ratsmitglieder feststellen. Stattdessen wird aber beschlossen, der Straße zwei verkehrsberuhigende Ecken zu spendieren, die den dort gern sportlich durchprügelnden Autofahrer runterbremsen sollen.Seltener als in den Prümer Straßen sieht man hingegen jemanden an dem Ort sein Auto abstellen, der doch genau dafür gedacht ist: im Parkhaus an der Teichstraße. Vielleicht wird sich das ja ändern, wenn dort bald das neue Seniorenheim obendrauf gesetzt wird. Architekt Carsten Herges aus Bad Neuenahr erläutert den Stand der Planung. Finden alle gut, geht einstimmig durch. Wie auch der Antrag der CDU: Fraktionssprecher Herbert Berens-Knauf legt dar, wie heruntergekommen das Parkhaus inzwischen ist. Die Stadtverwaltung solle mal überlegen, was da alles getan werden müsse. Und was das kosten könne. Wird gemacht. Der Vorschlag von Barbara Hiltawski aus der Einwohnerfragestunde wird auch angenommen. Prüm solle sich, wie bereits Gerolstein, an der Aktion "die nette Toilette" beteiligen. Sie steht für das Angebot, wenn's mal pressiert, das WC auch in Gasthäusern kostenlos nutzen zu dürfen, in denen man nicht gerade sein Bierchen trinkt oder sein Essen verputzt. Den beteiligten Gastronomen müsste die Stadt dann einen Obolus spendieren. Die Bürgermeisterin ist dafür, zumal das bestimmt billiger sei, als eine öffentliche Toilette zu unterhalten. Die ja am Hahnplatz ohnehin abgerissen wurde.Apropos Toilette: Da folgt noch ein Aufruf an alle Hundehalter. Wegen der Häufchen, die überall herumliegen. "Es gibt viele Leute in der Stadt, die sich darüber beschweren", sagt Mathilde Weinandy. Auch die Bauhof-Mitarbeiter: Wenn die nämlich irgendwo mähen, wird der Mist aufgewirbelt "und fällt denen auf den Kopf". KommentarMeinung

 … und wie er unten am Hahnplatz rauskommt. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

… und wie er unten am Hahnplatz rauskommt. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Auf WanderschaftLobenswert, wie sie im Rat um jeden Parkplatz ringen. Aber dann muss es auch mal gut sein. Das Auto darf nicht alles bestimmen. Und die Entfernungen in Prüm sind jetzt auch nicht so gewaltig, dass man sich für die Wegstrecke zum angestrebten Laden oder Gasthaus noch Proviant einstecken muss. f.linden@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort