Und wieder war die Autobahn dicht

Nur vier Tage vergingen nach der Generalprobe des neuen ABC-Zugs der Kreisfeuerwehr in Kall, da musste die Einheit in der Nacht zum Mittwoch ihre Feuertaufe im Ernstfall bestehen. Bei einem Gefahrgutunfall auf der A 1 (der TV berichtete).

Mechernich. (red) Für die Feuerwehr wurde es im wahrsten Sinne des Wortes brenzlig, als auf der A 1 etwa zwei Kilometer hinter der Abfahrt Mechernich (Kreis Eurskirchen) in Fahrtrichtung Trier gegen 24 Uhr ein tschechischer Gefahrguttransporter im Steigungsbereich auf schneeglatter Fahrbahn nach rechts von der Straße abkam. Der Laster durchbrach die Leitplanke und drohte einen Abhang hinab zu stürzen. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon.Der Schreck fuhr allerdings auch den Feuerwehrmännern in die Glieder, als sie anhand der Ladepapiere feststellten, dass der Lastzug neben Reifen und Eisenstäben auch echtes Gefahrgut geladen hatte. "Darunter waren Stoffe, die hochexplosiv und toxisch sind", so Udo Crespin. Da die Feuerwehr nicht wusste, ob die Behälter leckgeschlagen waren und Stoffe austraten, musste neben dem Löschzug Mechernich auch der frisch gegründete ABC-Zug in seinen ersten Einsatz.Geladen hatte der Laster 50 kg Dichlormethan, 695 kg Trichorethylen und 85 kg Ethylacetat. Einige dieser Stoffe sind hochgiftig oder können explodieren. Unter Vollschutzanzügen nahmen Einsatzkräfte der ABC-Spezialabteilung Messungen vor, die glücklicherweise negativ blieben. Die Behälter blieben dicht. Die Autobahn wurde zwischen dem Bliesheimer Kreuz und der Abfahrt Blankenheim in beide Richtungen voll gesperrt.Gegen Mittag war gestern auch die Bergung des Havaristen abgeschlossen und die Polizei gab die Autobahn frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort