Undichtes Freibad gibt Blankenheimern Rätsel auf

Blankenheim · Warum ist das Freibad undicht? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Blankenheimer. Nun sollen Taucher und die Feuerwehr die Ursache finden.

Blankenheim. 1,5 Kubikmeter Wasser verliert das Freibad Blankenheim pro Stunde. Die Interessengemeinschaft (IG) Freibad, ein Zusammenschluss von über 100 Blankenheimern, die für den Erhalt des Freibads kämpft und dafür über 2000 Unterschriften gesammelt hatte, wollte den Grund genauer wissen. Unterstützung erhielt sie von den Einsatztauchern der DLRG aus Euskirchen.
Nun rückten Manfred Queins, Hartmut Wolfhagen und Henry Krupp mit Neoprenanzug, Taucherbrille und Sauerstoffflasche an. Manfred Fries sicherte vom Beckenrand ab. Ihr Einsatzauftrag: Abdichten der Zu- und Abflüsse des Mehrzweckbeckens. Das 1964 eröffnete Bad fasst 3000 Kubikmeter Wasser. Rund 25 Zu- und Abflüsse wurden gestern mit Silikon, Muffe und Dichtungsringen aus dem Sanitärbereich abgedichtet.
Sicher ist, dass das marode Bad dieses Jahr nicht geöffnet wird. Und seine Zukunft ist ungewiss. So würde nach einem Gutachten der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen ein neues, abgespecktes Bad weniger kosten als die Sanierung des historischen Bads. Im Fokus der Taucher war der große Grundablass, der sich am Boden des fünf Meter tiefen Beckens unterhalb des Sprungturms befindet. Auch dieser Ablass wurde neu abgedichtet.
Nun wird die Feuerwehr zur Übung anrücken. Dabei wird das Becken komplett mit Wasser gefüllt. Mitarbeiter der Gemeinde lesen anschließend über Messpunkte ab, ob das Wasser abläuft, um zu klären, ob es an den Dichtungen lag. "Ein bisschen Wasser hat das Becken schon immer verloren", sagt IG-Sprecher Rolf Klein: "Es ist eines der größten Becken weit und breit."
Ursache für den Wasserverlust könnte laut IG auch das Rohrsystem sein, das eventuell nicht mehr dicht ist. "Auch Risse im Becken stehen zur Diskussion", so die IG.
Mit einem Ergebnis der Messung sei frühestens nächste Woche zu rechnen.
Extra

Selbst wenn Klarheit darüber herrscht, warum das Bad leckt, wird dies kaum zu einer Lösung des Dilemmas beitragen. Denn ein Gutachten hat ergeben, dass eine weitere Öffnung des Bads, das eine Neigung von zwölf Zentimetern hat, problematisch wäre. Gutachter Kurt Pelzer verwies darauf, dass der Betrieb nicht ungefährlich sei und im Schadensfall juristische Folgen haben könne. Am Dienstag tagt ein interfraktionell besetzter Arbeitskreis, an dem auch Bürgermeister Rolf Hartmann und Vertreter der IG Bad teilnehmen. "Wir sollten zu einem gemeinsamen Beschlussvorschlag kommen", sagt Hartmann: "Mein Wunsch wäre, dass wir alle aussichtslosen Alternativen ausschließen." So werde zuweilen noch vom Hallenbad gesprochen, das angesichts der Kosten illusorisch sei. "Man muss wissen, was man will: Große Lösung, kleine Lösung oder die Sanierung." Dann sei die Finanzierung zu klären. Entschließe sich die Gemeinde zu einer Investition, müsste als nächstes der Untergrund des Beckens untersucht werden. pe

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