Unfälle halten die Wehren auf Trab

Neben zahlreichen Verkehrsunfällen haben vor allem die Unwettereinsätze wegen Sturmtief Xynthia die Feuerwehren 2010 auf Trab gehalten. Derzeit steht die Einführung des Digitalfunks an.

 28-mal mussten die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Prüm im vergangenen Jahr zu Fahrzeugbränden ausrücken – so wie zu diesem auf der A 60. TV-Foto: Archiv/Agentur Siko

28-mal mussten die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Prüm im vergangenen Jahr zu Fahrzeugbränden ausrücken – so wie zu diesem auf der A 60. TV-Foto: Archiv/Agentur Siko

Prüm. Anfang März fegte Sturmtief Xynthia über die Region Trier und das Prümer Land und bescherte den Feuerwehren in der Verbandsgemeinde (VG) Prüm zahlreiche Einsätze. Insgesamt mussten die Wehren im vergangenen Jahr 57-mal wegen Unwettern ausrücken und technische Hilfe leisten. Damit zählen diese Einsätze zu den häufigsten im vergangenen Jahr, wie der Blick in die Feuerwehrstatistik verrät. Erst danach folgen die Verkehrsunfälle, die in der Liste 48-mal auftauchen. "Da gibt es schon eine steigende Tendenz", sagt VG-Wehrleiter Reinhard Houscht. Die klassischen Brandeinsätze bei Wohnhäusern werden seltener und tauchen 2010 nur 25-mal in der Statistik auf.

Insgesamt sind die Wehren fast 400-mal ausgerückt. "Es war eigentlich ein normales Jahr ohne wirklich außergewöhnliche Einsätze", sagt Houscht. Im Gedächtnis geblieben ist ihm jedoch der tödliche Motorradunfall auf der A 60 bei Prüm, als ein Vater mit seiner Tochter schwer verunglückte und noch am Unfallort starb.

Die meisten Einsätze verzeichnet die Prümer Wehr mit 158. Darin sind allerdings auch 60 verzeichnet, in denen in Prüm lediglich die Einsatzzentrale besetzt wurde, um die Rettungskräfte zu koordinieren. An zweiter Stelle: die Feuerwehr Niederprüm, die 49-mal ausgerückt ist. Dann folgen die Wehren aus Bleialf (27), Winterspelt (23), Olzheim (18) und Pronsfeld (17). 24 Wehren wurden im vergangenen Jahr überhaupt nicht alarmiert.

Insgesamt engagieren sich rund 1000 Menschen in den 54 Wehren der VG. Darunter sind 16 Frauen sowie 44 Jungen und Mädchen in den Jugendfeuerwehren. Nachwuchssorgen gibt es derzeit nicht. Jedes Jahr rücken zwischen 25 und 35 neue Mitglieder nach.

Aber auch, wenn eine Wehr keinen Einsatz hatte, bedeutet das nicht, dass man dort untätig war: "Alle Wehren haben acht Übungen im Jahr, auch zusammen mit der Stützpunktwehr, und das klappt auch ganz gut", sagt Houscht. Auch wenn einige sehr klein sind und nur selten Einsätze haben, spricht sich der Wehrleiter eindeutig dagegen aus, kleinere Wehren aufzulösen. "Allein die Ortskenntnis ist oft schon sehr viel wert, etwa wenn man direkt von den Kollegen erfährt, wie man in die Häuser am besten reinkommt und das nicht erst vor Ort erfragen muss", sagt Houscht. Um garantieren zu können, dass auch tagsüber genügend Wehrleute einsetzbar sind, sind sogenannte "Ausrückegemeinschaften" gebildet worden. Das sind Gruppen von mehreren Wehren, die notfalls gemeinsam alarmiert werden und ausrücken. Aktuell wird die Einführung des Digitalfunks vorbereitet, der nach derzeitiger Planung im Mai starten soll.

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