Unfälle sind derzeit an der Tagesordnung

MECKEL/IDESHEIM. Trotz der jüngsten Serie schwerer Verkehrsunfälle auf der B 51 zwischen der Meilbrück und dem Helenenberg wird derzeit nicht an Geschwindigkeitsbeschränkungen oder andere verkehrslenkenden Maßnahmen gedacht.

Was derzeit zwischen der Meilbrück und dem Helenenberg geschieht, ist so etwas wie eine schwarze Serie. Zwei Menschen starben in den vergangenen Tagen nach einem Unfall an der Abzweigung nach Gilzem, mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Der Sachschaden bei den Kollisionen geht in die zehntausende Euro. Gerade die Abzweigungen nach Idenheim und Idesheim stellen einen verkehrstechnischen Anachronismus dar. Wer von Gilzem nach Idesheim oder von Idenheim nach Meckel will, muss die Bundesstraße kreuzen, auf der oft Geschwindigkeiten weit jenseits der 100-Stundenkilometer gefahren werden. Apfelsinenbomber im Rückspiegel

Vor allem auch das Linksabbiegen von der Bundesstraße ist wie eine Partie Russisch Roulette. Abbiegewillige warten oft minutenlang, ehe sie durch eine Lücke im Gegenverkehr schlüpfen können. Dies führt zwangsläufig zu kleinen Stauungen inklusive der ein oder anderen Vollbremsung, um einen Auffahrunfall zu vermeiden. Und wer jemals während des Wartens auf freie Bahn einen spanischen Apfelsinenbomber im Rückspiegel immer größer hat werden sehen, hat seinen Adrenalinschock weg. An der derzeitigen Verkehrslage wird sich in naher Zukunft so schnell nichts ändern. Karl-Josef Tölkes vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein teilt mit, dass bisher keine Notwendigkeit gesehen wurde, die Geschwindigkeit im Bereich der Einmündungen zu reduzieren. Die Kreuzungen seien weit genug einsehbar. Tölkes gibt zu bedenken, dass es mit dem Aufstellen von Schildern allein nicht getan sei. "Die Geschwindigkeitsbeschränkung muss für den Verkehrsteilnehmer auch nachvollziehbar sein", sagt Tölkes. Sonst werde sie ignoriert. Im Fall der beiden Kreuzungen sei es innerhalb der Verkehrskommission deshalb Konsens gewesen, auf eine 70-Kilometer-Zone zu verzichten. Diese Auffassung vertritt auch Polizeihauptkommissar Klaus Schnarrbach von der Polizeiinspektion Bitburg. "Der Bereich zwischen Meilbrück und Helenenberg gilt derzeit nicht als Unfallschwerpunkt", sagt der Beamte. Dazu müsste eine Häufung von Unfällen mit gleicher Ursache vorliegen. "Lediglich in Höhe Abzweigung Meckel wurden in den vergangenen Jahren drei Unfälle mit schwerem Personenschaden registriert", sagt Schnarrbach. Er versichert, dass die Polizei natürlich auf aktuelle Entwicklungen reagiere. So seien Geschwindigkeitsmessungen auf dem 24 Kilometer langen Teilstück zwischen Autobahnanschluss und Helenenberg an der Tagesordnung. Bis der Abschnitt vom Helenenberg bis zur Meilbrück noch sicherer wird, werden noch einige Jahre vergehen. Noch in diesem Monat wird die Fahrbahn im Bereich Idenheim/Idesheim ausgebessert. Das soll dann idealerweise halten, bis der gesamte Abschnitt dreispurig ausgebaut wird. Dazu läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren. Teil des Vorhabens ist, die beiden Kreuzungen auf der langen Geraden zum Helenenberg zu beseitigen. Die heute die Bundesstraße querenden Kreis- und Landesstraßen sollen nach Plänen des LSV Trier ohne Anschluss an die B 51 unter der dann dreispurigen Fahrbahn geführt werden (der TV berichtete). "Frühestens 2007 kann mit den Ausbauarbeiten begonnen werden", sagt Hans-Michael Bartnick vom LSV Trier. Zuvor muss jedoch das Planfesstellungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Bartnick: "Wir rechnen damit, dass das Verfahren Mitte 2006 abgeschlossen wird." Glauben Sie, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung oder ein Abbiegeverbot auf der B 51 hilfreich wäre? Schicken Sie uns ihre Meinung in Kürze, Name und Anschrift nicht vergessen.