Unfair!

Es lässt sich darüber streiten, ob die SPD im Kreistag Bitburg-Prüm das Profil besitzt, das sie benötigt, um als Opposition in der Stahlküche schwarzer Machtstrukturen zu überleben. Bei der Naturpark-Debatte zum Beispiel hätte man sich die Sozen in der Tat mit etwas weiter ausgefahrenen Krallen durchaus vorstellen können. Gleichwohl ist bekannt, dass die Genossen im Kreis Bitburg-Prüm seit einigen Jahren Politik mit Augenmaß betreiben - eine Politik, die die Partei bis 1999 schmerzlich vermissen ließ. Gewiss ist es dem Team um Hubert Weis seither gelungen, sich inhaltlich vom politischen Gegner abzugrenzen und - wenn auch nur wenige - eigene Akzente zu setzen. Doch es liegt in der Natur der Protagonisten, in der Diskussion die Contenance zu bewahren und nicht immer gleich den Hammer kreisen zu lassen. Sicher ist, dass es Hubert Weis war, dem es mit dem ihm eigenen moderaten Handeln gelungen ist, aus dem Hühnerhaufen der 90er Jahre eine Kreis-Partei zu formen, die inzwischen wieder ernst genommen wird. Zwar ist es legitim - vielleicht sogar auch angesagt - die Schärfung des oppositionellen Profils anzumahnen; die Forderung nach einem Rücktritt indes ist nicht nur unangemessen, sie ist auch unfair! m.reuter@volksfreund.de

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