Unfall auf dem Weg zur Schule

Ein sieben Jahre altes Mädchen ist am Dienstagmorgen auf der B 410 in Pronsfeld von einem Kleinbus angefahren und verletzt worden. Das Kind hatte versucht, die Straße zu überqueren und war hinter einem Bus auf die Straße gelaufen.

 Die beiden gegenüberliegenden Bushaltestellen an der B 410 in Pronsfeld. Hier wurde am Dienstagmorgen ein sieben Jahre altes Kind angefahren. TV-Foto: Christian Brunker

Die beiden gegenüberliegenden Bushaltestellen an der B 410 in Pronsfeld. Hier wurde am Dienstagmorgen ein sieben Jahre altes Kind angefahren. TV-Foto: Christian Brunker

Pronsfeld. (ch) Bei dem Versuch, die Bundesstraße 410 in Pronsfeld zu überqueren, ist eine sieben Jahre alte Grundschülerin verletzt worden. Wie die Polizei Prüm berichtet, war das Mädchen, das aus dem Raum Waxweiler stammt, mit einem Bus dort angekommen und wollte zur Haltestelle auf der anderen Seite. Dort wollte es in den Bus zur Grundschule nach Bleialf steigen. Dabei lief das Kind laut Polizei hinter dem wieder anfahrenden Schulbus auf die Fahrbahn, ohne auf den Verkehr zu achten. Ein in Richtung Lünebach fahrender Kleinbus konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte mit der Schülerin. Die Siebenjährige wurde dabei verletzt und nach der Erstversorgung vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei Prüm bittet Zeugen des Unfalls, sich unter Telefon 06551/9420 zu melden.

"Das war bedauerlicherweise einer der bei uns ganz seltenen Schulwegunfälle", sagt Richard Zeimetz, Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei Prüm. Es ist der erste im Jahr 2010, im Jahr davor waren es zwei. Einmal berührte der Spiegel eines Autofahrers eine Schülerin am Arm, das andere Mal wurde ein Schüler vom Spiegel am Rucksack erfasst. Beide Schüler wurden jeweils nur leicht verletzt.

Etwa 50 Kinder queren täglich die Straße



Zeimetz kennt die Situation in Pronsfeld aus eigener Erfahrung. "Das hat sich dort in der letzten Zeit zu einem zentralen Busplatz entwickelt, wo viele Kinder umsteigen." Etwa 50 Kinder müssen dort täglich die Fahrbahn überqueren, um zu ihrem Bus zu kommen, berichtet Ortsbürgermeisterin Monika Winkelmann, die auch Konrektorin der Realschule Plus in Bleialf ist. Zusammen mit Zeimetz war sie mehrfach an der Bushaltestelle gewesen, um mit den Kindern das richtige Verhalten zu üben.

"Ich war erst vor wenigen Tagen dort, da hat das bei den Kindern auch ohne besondere Aufsicht hervorragend geklappt", sagt Zeimetz. Umso bedauerlicher sei, dass es jetzt zu dem Unfall gekommen ist. "Die Kinder, die das mitbekommen haben, sind sehr betroffen", sagt Winkelmann, die beim Unfall vor Ort war. "Sie wollen sich noch mehr um die Kleineren kümmern und ihnen helfen."

Polizei, Ortsgemeinde und auch der Energieversorger arbeiten derzeit ebenfalls daran, die Sicherheit der Kinder zu erhöhen. So seien Äste zurückgeschnitten worden, um die Sicht zu verbessern, berichtet Winkelmann. Außerdem plane das RWE, die Stelle mit helleren Straßenlampen besser auszuleuchten. "Eine Blinkanlage oder ein Zebrastreifen sind dort leider nicht möglich", sagt Winkelmann.

In den kommenden Tagen will Zeimetz noch einmal vor Ort vorbeischauen und auch die Autofahrer auf das richtige Verhalten an Haltestellen hinweisen. Wenn ein Schulbus mit eingeschaltetem Warnblinker an einer Haltestelle steht, dürfen Autos nur mit Schrittgeschwindigkeit passieren - auch in Gegenrichtung. Sobald die Schülerin wieder fit sei, will Zeimetz erneut mit den Kindern das richtige Verhalten üben. "Viel mehr kann man nicht tun."

EXTRA

Um die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Schule zu verbessern, bietet die Unfallkasse Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Verkehrsbetrieb Rhein-Mosel-Bus (RMV) das Projekt "BusSchule" an. Erst kürzlich fand die Veranstaltung in Wallersheim statt (der TV berichtete), am 2. Dezember ist die Grundschule in Bleialf an der Reihe. Gemeinsam erarbeiten die Schüler dabei in Rollenspielen die richtigen Verhaltensweisen im und vor dem Bus. (ch)

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