Unfall bleibt stundenlang unentdeckt

Lünebach · Ein 45 Jahre alter Autofahrer aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich ist vermutlich am Mittwochmorgen bei Lünebach tödlich verunglückt. Der Unfall blieb lange unbemerkt, weil der Wagen von Bäumen und Gebüsch verdeckt war.

Lünebach. Tödlicher Unfall bei Lünebach: Noch weiß niemand, wann genau sich das Unglück ereignete - allerdings muss es vor 9.30 Uhr am Mittwoch gewesen sein. Denn zu diesem Zeitpunkt, sagt Ferdinand Spartz von der Polizei-Inspektion Prüm, hätten Mitarbeiter der Straßenmeisterei Arzfeld an der Kreisstraße 118 zwischen Lünebach und Euscheid einen beschädigten Zaun bemerkt. Kurz darauf sei der Landwirt vorbeigekommen, dem die Fläche entlang der Straße gehöre.
"Er hat den Zaun sofort geflickt und noch ein paar Fahrzeugteile aufgesammelt", sagt Spartz, darunter seien auch Teile eines Außenspiegels gewesen. Allerdings habe niemand Schlimmeres dahinter vermutet.
"Absolut nicht erkennbar"


Abends, gegen 20.30 Uhr, sei der Bauer dann doch noch einmal an die Stelle gegangen und habe genauer nachgesehen. Und dann den Toyota Avensis entdeckt, der durch ein Gebüsch hinab in den nahen Kelsbach gestürzt sei. Die Situation habe man von der Straße aus "absolut nicht" erkennen können, weil das Auto hinter Bäumen und weiterem Bewuchs verborgen gewesen sei.
Stand der Ermittlungen am Donnerstag: Der Wagen, unterwegs aus Richtung Euscheid, geriet offenbar auf einer kleinen Brücke gegen einen Bordstein, schleuderte dann nach links über die Straße, durch den Zaun und durch den Bewuchs hinunter in den Bach. Nach Angaben der Polizei deuten die Spuren des Unfalls nicht darauf hin, dass weitere Autos daran beteiligt waren.
Die kurz darauf alarmierten Rettungskräfte aus Arzfeld und Prüm konnten dem 45-Jährigen nicht mehr helfen. Wann genau der Unfall geschah, ob er sich bereits in der Nacht ereignete - noch kann das niemand sagen. Fest steht bisher nur, dass der Mann aus der Verbandsgemeinde Wittlich-Land mindestens elf Stunden lang in seinem Auto unentdeckt blieb.
Auch die Todesursache ist noch nicht geklärt: Zwar habe der Mann äußere, aber dem Anschein nach nicht allzu schwere Verletzungen erlitten, sagt Ferdinand Spartz. Eine Obduktion soll nun weitere Hinweise liefern. Denkbar sei auch ein internistischer Hintergrund, sagt Spartz, der sich aber nicht auf Spekulationen einlassen will. Die Feuerwehren aus Lünebach und Arzfeld mussten einige Bäume beseitigen, damit das Auto geborgen werden konnte. Der Einsatz der Rettungskräfte war erst gegen Mitternacht beendet. Die Ermittlungen zu Unfallursache und -zeitpunkt laufen weiter, den Sachschaden schätzen die Beamten auf 5000 Euro.
Die Polizei Prüm bittet um Zeugenhinweise unter Telefon 06551/9420.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort