"Unredlich und aberwitzig"

Die SPD, die sich gegen eine fliegerische Nutzung des Flugplatzes Bitburg ausspricht, kritisiert den Vorstoß der Liste Streit für ein Nachtflugverbot, nachdem die Liste für den Beitritt der Stadt zur Flugplatz GmbH stimmte.

Bitburg. (lars) Mit Unverständnis hat die SPD auf den Vorstoß der Liste Streit reagiert, die sich, nachdem sie dem Beitritt der Stadt zur Flugplatz Bitburg GmbH zugestimmt hatte, nun für ein Nachtflugverbot auf der Ex-AirBase ausspricht. "Wieso steigt man in eine Gesellschaft ein, wenn man von deren Geschätsmodell nicht überzeugt ist?", fragt die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Kreisverbands der SPD, Monika Fink. Die GmbH besitze schon seit Jahren eine Nachtfluggenehmigung. Konsequent wäre es gewesen, in den Beitrittsverhandlungen als Bedingung für einen Beitritt der Stadt ein Nachtflugverbot zu fordern. "Was da abgeht, ist reine Augenwischerei", sagt Fink: "Die Liste Streit mit dem Bürgermeister an der Spitze versucht den Menschen vorzugaukeln, Nachtflug in Bitburg sei zu verhindern. Wie will die Stadt Bitburg mit ihrer Minderheit von drei Stimmen eine gerichtlich erstrittene Nachtfluggenehmigung verändern?", fragt die Kreisverbands chefin. Als "aberwitzig und unredlich" bezeichnete auch der SPD-Fraktionschef im Kreistag, Bernd Spindler, das Vorgehen der einst von Bürgermeister Joachim Streit gegründeten freien Wählerliste, die im Bitburger Stadtrat die zweitgrößte Fraktion stellt und mehrheitlich für die Übernahme der Trierer Anteile an der Flugplatz GmbH durch die Stadt gestimmt hatte. Trier war auf Initiative der SPD, die sich regionweit gegen eine fliegerische Nutzung der Bitburger Ex-AirBase ausspricht, aus der GmbH ausgeschieden. Versöhnlicher klingt die Stellungnahme des SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Stephan Garcon: "Aus vollem Herzen" werde er den Antrag der Liste Streit für ein Nachtflugverbot unterstützen, sagte er: "Ich möchte sogar noch weiter gehen und die kaum Einnahmen bringende, aber lärmintensive Sportfliegerei ganz vom Flugplatz Bitburg verbannen." Als "merkwürdig" bezeichnete auch er die Tatsache, dass Streit erst nach den Beitrittsverhandlungen mit dieser Forderung auftritt, die er wenige Wochen zuvor hätte durchsetzen können. "Das hinterlässt einen faden Beigeschmack", sagte Garcon.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort