Unwetter mit Starkregen: Bettingen und Mettendorf überflutet

Mettendorf/Bettingen · Nach starken Regenfällen in der Eifel musste die Feuerwehr am Samstag erneut gegen schlammige Fluten ankämpfen. Besonders hart hat es Bettingen (VG Bitburger Land) und Mettendorf (VG Südeifel) erwischt. Dort lief die schlammige Brühe in die Häuser.

Unwetter mit Starkregen: Bettingen und Mettendorf überflutet
Foto: Foto: Freiwillige Feuerwehr Südeifel

Die Straßen verwandelten sich innerhalb von Sekunden zu schlammigen Sturzbächen: "Es war fast so schlimm wie vor vier Wochen", sagt Patrick Adolph, Wehrführer von Bettingen, der am Samstag mit 80 weiteren Feuerwehrleuten in Bettingen erneut gegen ein Hochwasser angekämpft hat. Wie Anfang des Monats verursachte der Starkregen am Samstagmorgen gleich in mehreren Orten wieder Überschwemmungen.
In Bettingen stieg erneut ein namenloses Rinnsal zu einer gewaltigen und schmutzigen Flut an und kam aus Richtung Stockem die Maximinstraße herabgeflossen, die 20 Zentimeter tief unter Wasser stand. Vier Keller liefen voll.
Adolph: "Es hatte schon den ganzen Morgen geregnet. Die Felder oberhalb der Ortschaft konnten das Wasser nicht mehr aufnehmen und plötzlich ging der Alarm los." Er sei selbst überrascht gewesen, sagt Adolph. Denn trotz der Vorwarnung durch die Wettermeldungen und des Dauerregens seien die Wassermassen ganz überraschend innerhalb weniger Minuten eingebrochen.

80 Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehren aus Bettingen, Oberweis, Baustert und Wolsfeld stellten sich den Fluten entgegen. "Wir haben das Wasser vor den Hauseingängen mit Holzbohlen umgeleitet", erklärt Adolph. Doch bei vier Häusern kamen alle vorbeugenden Maßnahmen zu spät. Sie liefen - wie auch beim letzten großen Unwetter in der Nacht auf den 31. Mai - voll Wasser und Schlamm. Adolph: "Gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) haben wir die Keller ausgepumpt. Die Arbeiten gingen zügig, da wir bereits auf Erfahrungen aus den letzten Hochwassereinsätzen zurückgreifen konnten." Auch Sandsäcke seien noch ausreichend vor Ort gewesen, sagt Adolph. Gegen 10.30 Uhr beseitigte dann ein Bagger auf der K?12 oberhalb von Bettingen die Ursache der Überschwemmung: ein verstopftes Gitter vor einem Kanalrohr. Adolph: "Dasselbe Gitter war auch vor vier Wochen verstopft. Die Verbandsgemeinde will sich aber jetzt darum kümmern." Gegen Mittag war der Einsatz in Bettingen beendet.

Ebenfalls überraschend aber nicht ganz so hart traf es das fünf Kilometer entfernte Mettendorf. Obwohl auch dort ein namenloser Wiesenbach vom Berg aus Richtung Niehl zwei Straßen unter Wasser setzte, blieben die Häuser mehr oder weniger trocken, sagt Ortsbürgermeister Paul Lentes. "Nur Hauseingänge und Garagen standen unter Wasser. Da die Gebäude aber gefliest waren, richtete die braune Brühe keine bleibenden Schäden an." Es sei nur viel Arbeit gewesen, wieder sauberzumachen, sagt Lentes. Die Aufräumarbeiten beschäftigten die 50 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren aus Mettendorf und Körperich bis in den frühen Nachmittag.

Baum stürzt auf Lastwagen

Es habe am Samstag noch weitere Unwetter-Einsätze in der Südeifel gegeben, sagt Dietmar Fandel, stellvertretender Wehrleiter der Südeifel. Auch in Alsdorf, Holsthum und Ferschweiler seien Straßen überflutet worden, sagt Fandel, größere Schäden habe es dort jedoch nicht gegeben.
Im gesamten Eifelkreis stürzten Bäume um oder brachen Äste ab und blockierten Straßen, meldet die Polizeiinspektion Bitburg. Auf dem Parkplatz Niederweis an der B?257 krachte ein Baum auf einen Sattelzug. Dabei wurde die Fahrerkabine sowie der vordere Teil des Aufliegers beschädigt. Der Fahrer blieb unverletzt. Ein ebenfalls dort abgestellter Milchanhänger wurde auch leicht beschädigt. Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren und Straßenmeistereien befanden sich zur Absicherung und Beseitigung der Verunreinigungen auf den Straßen im Einsatz.

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