Vandalismus am Wanderweg

Mettendorf · Zersplitterte Glasscheiben, beschmierte Grabsteine und gestohlene Holzmöbel: Unbekannte zerstören rund um Mettendorf Anlagen für Wanderer.

 Zersplittert: Mit einem Stein wurde die Scheibe einer Infotafel eingeworfen. In den letzten Monaten randalieren immer wieder Unbekannte entlang der Wanderwege rund um Mettendorf. Reinhold Hoffmann vom Eifelverein ärgert sich darüber. Foto: Reinhold Hoffmann, TV-Foto: Andrea Weber

Zersplittert: Mit einem Stein wurde die Scheibe einer Infotafel eingeworfen. In den letzten Monaten randalieren immer wieder Unbekannte entlang der Wanderwege rund um Mettendorf. Reinhold Hoffmann vom Eifelverein ärgert sich darüber. Foto: Reinhold Hoffmann, TV-Foto: Andrea Weber

Foto: (e_eifel )
Vandalismus am Wanderweg
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Mettendorf "Was sagen Sie denn zu dem Ausblick?", fragt Reinhold Hoffmann und zeigt über die weite Landschaft. "Das ist alles Mettendorf, soweit sie gucken können." Der 74-Jährige steht an einem Aussichtspunkt des Wald-Naturlehrpfades am so genannten Hellijen Berg, richtiger Name: Hühnerberg. In die fünf Wanderwege rund um Mettendorf hat er sehr viel Arbeit investiert. Der ehemalige Vorsitzende des Eifelvereins, der ausgebildeter Natur- und Landschaftsführer ist, hatte die Idee dazu, hat sie geplant und sie gemeinsam mit anderen Wegewarten und Gemeindearbeitern aufgebaut. Deshalb ärgert es den Hauptwegewart der insgesamt rund 55 Kilometer Wanderstrecken besonders, dass Unbekannte entlang der Wege im letzten halben Jahr immer wieder randaliert haben. "Das nimmt einem die Freude, daran zu arbeiten", sagt Hoffmann, "man macht das alles ehrenamtlich und kostenlos - und dann sowas."
Dass Schilder entfernt oder abgebrochen würden, sei nicht neu. "Das hat wohl was Nostalgisches", sagt Hoffmann. In den letzten sechs Monaten wurden allerdings eine Holzbank und ein Tisch gestohlen und ein Grabstein auf dem alten Friedhof beschmiert, den der 74-Jährige liebevoll wieder hergerichtet hatte. Außerdem wurden drei Scheiben von Infotafeln zertrümmert. Eine ebenfalls am alten Friedhof und zwei am Hellijen Berg - eine davon erst am letzten Augustwochenende zwischen Samstagabend, 26., und Montag, 28. August. "Das kann man nicht verstehen, sowas", sagt Hoffmann, "die wurde einfach mit einem Stein eingeschlagen." Er zeigt den Steinbrocken, der aus der Verlegeplatte der Sitzgruppe herausgebrochen ist. "Den haben wir gefunden, der lag hier." Außerdem hätten eine zerbrochene Mixery-Flasche und eine Zigarettenschachtel Lucky Strike herumgelegen.
"Das passiert überall, wo wir Sitzgelegenheiten aufgestellt haben", sagt der 74-Jährige. Er vermutet, dass sich Jugendliche dort treffen. Anwohner hätten junge Leute beobachtet, die häufiger nachts mit Mofas dorthin führen.
Zwischen den beiden Infotafeln hängt normalerweise ein Stein an der "Weltweit genauesten Wetterstation". Inwischen steht nur noch die Tafel da. Die Erklärungen wie "Stein nass - Regen" laufen ins Leere.
"Der wurde trotz der starken Kette mehrfach abgerissen und ist verschwunden", erzählt Hoffmann. "Furchtbar." Er nimmt es mit Galgenhumor: "Wir haben schon überlegt, ob wir den letzten Satz ,Stein weg - geklaut' entfernen sollen, vielleicht animiert der die Leute, ihn zu stehlen." Zum Lachen ist dem 74-Jährigen bei der hohen Zahl der Beschädigungen aber nicht mehr zumute. "Die eine Scheibe habe ich gerade am Montag bestellt, da wusste ich noch gar nicht, dass die andere auch eingeworfen wurde", sagt er. Das koste ja auch was - eine Scheibe 220 Euro.
Deshalb bitten er und Ortsbürgermeister Paul Lentes nun die Bevölkerung um Mithilfe. Hinweise nimmt Lentes unter Telefon 06522/1370 entgegen. Die Täter bitten sie, sich zu stellen, dann werde von einer Anzeige abgesehen.

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