Verbindung zwischen zwei Nationen

Um die Verkehrssituation zwischen Vianden und Bitburg zu verbessern, wurde bereits vor 200 Jahren der dort vorhandene Weg ausgebaut. Daraus entstanden ist schließlich die B 50, die sich erst viel später in Richtung Wittlich weiterentwickelt hat.

 In der Nähe von Dudeldorf warten diese Autos am Rand der B 50 auf neue Besitzer. Potentielle Interessenten sind vor allem die auf der Air Base Spangdahlem stationierten US-Amerikaner, die für ihren meist nur befristeten Deutschand-Aufenthalt dennoch einen fahrbaren Untersatz benötigen. TV-Foto: Uwe Hentschel

In der Nähe von Dudeldorf warten diese Autos am Rand der B 50 auf neue Besitzer. Potentielle Interessenten sind vor allem die auf der Air Base Spangdahlem stationierten US-Amerikaner, die für ihren meist nur befristeten Deutschand-Aufenthalt dennoch einen fahrbaren Untersatz benötigen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. "Damals war die Rheinprovinz nach dem Wiener Kongress an Preußen angegliedert worden, und es wurde großer Wert auf eine bessere Verkehrserschließung gelegt", erklärt Harald Enders vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein. Und so sei es in den Jahren 1812 bis 1855 zum Ausbau der Straße zwischen Vianden und Bitburg gekommen. Heute ist die Verbindung der Ortschaften eine Bundessstraße, die B 50. Doch historische Karten aus der preußischen Zeit belegen, dass sich an der Streckenführung nichts geändert hat.

Anders ist das jedoch im östlichen Verlauf, zwischen Bitburg und Wittlich. Hier führte die Straße zunächst mehrere Jahrhunderte von Bitburg über Erdorf, Badem, Gindorf, Oberkail, Schwarzenborn und Großlittgen nach Wittlich. "Und erst mit dem Bau der Flugplatzverbindungsstraße Bitburg-Spangdahlem wurde die B 50 auf diese überwiegend völlig neu ausgebaute Straße umgelegt", sagt der LBM-Chef, dessen Behörde im Auftrag des Bundes für die Unterhaltung und den Ausbau der Straße zuständig ist.

Rund 430 000 Euro stünden pro Jahr für die 48 Kilometer lange Strecke im LBM-Zuständigkeitsbereich zur Verfügung. Und zu den Unterhaltungsmaßnahmen zählten hierbei vor allem der Winterdienst. Probleme mit den winterlichen Straßenbedingungen haben auf dem Abschnitt zwischen Bitburg und Spangdahlem vor allem die auf der Air Base stationierten US-Amerikaner, die nicht nur am Verkehr, sondern auch an Unfällen besonders oft beteiligt sind (siehe aktuelle Meldung). Und das zu jeder Jahreszeit. Nicht zuletzt deshalb besteht für alle Angehörigen der US-amerikanischen Streitkräfte dort ein generelles Überholverbot, das von der US-Militärpolizei überwacht wird.

Am stärksten genutzt wird die B 50 im Raum Bitburg, wo das Verkehrsaufkommen nach Auskunft des LBM bei 10 000 Fahrzeugen pro Tag liegt. Rund 8000 sind täglich auf dem Abschnitt zwischen Metterich und Spangdahlem unterwegs, wohingegen am anderen Ende des Eifelkreises die Bedeutung der B 50 weitaus geringer ist. Gerade mal 2300 Fahrzeuge pro Tag sind es bei Roth an der Our, an der Grenze zu Luxemburg. Nichtsdestotrotz ist in jüngster Zeit viel Geld in den Abschnitt zwischen Bitburg und Vianden investiert worden.

Von den zehn Millionen Euro, die in den vergangenen zehn Jahren für B 50-Baumaßnahmen ausgegeben wurden, sind beispielsweise 1,46 Millionen Euro zwischen Roth und Obersgegen, rund 1,8 Millionen Euro für den Bereich Sinspelt und weitere 1,55 Millionen Euro für den Streckenverlauf bei Geichlingen verwendet worden. Wie der LBM-Leiter erklärt, sind die Investitionen der jüngsten Dekade damit "das größte Paket an Ausbaumaßnahmen seit der Preußenzeit". Und weitere sechs Millionen Euro seien für die kommenden fünf Jahre vorgesehen. Zu den bevorstehenden Maßnahmen zählt dabei neben Ausbauarbeiten auch die Errichtung von Kreisverkehranlagen bei Albachmühle und Dudeldorf.

Extra B 50 und Hochmoselübergang: Mit einer Länge von insgesamt 150 Kilometern verläuft die B 50 in drei Teilabschnitten ausschließlich durch Rheinland-Pfalz und ist damit die Verbindung zwischen dem luxemburgischen Grenzort Vianden und Gau-Bickelheim (Landkreis Alzey-Worms). Als sogenannte "B 50 neu" soll die Bundesstraße auf einer Neubaustrecke zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich und der A 61 bei Rheinböllen vierstreifig ausgebaut werden. Ziel dieser Maßnahme ist eine leistungsfähige West-Ost-Achse zwischen Benelux und dem Rhein-Main-Gebiet. Verbunden damit ist auch der Bau des "Hochmoselübergangs" zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig (Bernkastel-Wittlich). Mit einer Länge von 1,7 Kilometern und einer Höhe von 158 Metern, die somit der des Kölner Doms entspricht, ist der Hochmoselübergang eines der größten Brückenbauwerke Europas. Offizieller Baubeginn für das von Winzern und Naturschützern kritisierte 108-Millionen-Euro-Projekt war im vergangenen Frühjahr. Mit der Errichtung der ersten Pfeiler soll in diesem Jahr begonnen werden. (uhe)

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