Theater Unterhaltsame Revolution in der Rentnerresidenz mit der Dahnener Theatergruppe

Dahnen · Der Vereinsring Dahnen führte am Samstag Martina Göhrings Komödie „Verdammt, die Alten brennen durch!“ auf.

Revolution in der Rentnerresidenz Theateraufführung des Vereinsrings Dahnen
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Revolution in der Rentnerresidenz Theateraufführung des Vereinsrings Dahnen

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In diesem Seniorenheim möchte man nicht seine vorletzte Ruhe finden: Heimleiter Rampen­nagel herrscht mit strengem Regiment über seine Truppe schusseliger Rentner. Sie haben bei ihm nicht mehr viel zu lachen – bis die Greise, angestachelt von ihrer Mitbewohnerin Frau Maifahrt, der Idee verfallen, als Chor aufzutreten. Als Preis für den Sieg beim Casting lockt eine Reise in die Karibik. So weit die Handlung des Theaterstücks „Verdammt, die Alten brennen durch!“, das der Vereinsring Dahnen am Samstagabend auf die Bühne seines Bürgerhauses gebracht hat.

Die Story ist nicht neu. Wie sich aber die verschiedenen Charaktere zusammenraufen, um den Chor­wettbewerb in Berlin zu gewinnen, wird in der weiteren Handlung vom Ensemble in der West­eifel herrlich unterhaltsam herausgespielt.

Da sind der rücken­geplagte Herr Lugen­burg, der den Chor mit seiner Gitarre unterstützt, und Herr Knorz, der für prima Stimmung sorgt. Der Astronomieprofessor, der mit seinen Belehrungen zunächst alle nervt, aber mit Frau Pfefferle später seinen zweiten Frühling erlebt. Und schließlich gibt es Frau Wittgenstein – sie leidet an Alzheimer. Der Reisebus nach Berlin ist mindestens so betagt wie die Nachwuchs­sänger und hat eine Panne. Da ist es ausgerechnet Frau Wittgenstein, die aus ihrer Jugend noch weiß, wie man einen Keilriemen mit einem Strumpfband repariert. So bringt jeder seine brach­liegenden Talente ein, um der ganzen Gruppe beim Casting zum Sieg zu verhelfen.

Ausgerechnet die neue syrische Pflegekraft Laila, gegen die die Senioren zunächst Vorurteile hegten, zeigt ihr großes Herz für die Senioren. Sie hilft ihnen, noch einmal aus der Langeweile der vorletzten Ruhestätte auszubrechen.

In Dahnen wird seit 2007 Theater gespielt. Nun hat das neu zusammengesetzte Ensemble ein Stück gewählt, das die Folgen einer alternden Gesellschaft zum Thema macht. Da halten die Gebrechen des Alters – der eine hört schlecht, der andere ist tatterig – für lustige Szenen her, ohne geschmacklos zu wirken. Vielmehr zeigen die Darsteller mit ihrer Spiel­freude, wie alle zusammenhalten, ihren Alters­gebrechen trotzen und einmal noch einen großen Traum wahr machen. Dass es ein Happy End auf dem Kreuzfahrt­schiff in die Karibik gibt, steht außer Frage. Das kommt an beim Publikum, das sich einen Abend lang köstlich amüsiert. Die Gruppe kann stolz auf ihren Theaterabend sein, der mit viel Liebe zum Detail inszeniert war. Regie führte Franz-Rudolf Dimmer. Die Bühnenbilder waren aufwendig gestaltet.

Wie in der Handlung des Stücks waren auch die Schauspieler altersmäßig sehr gemischt, die älteste Mitwirkende war mit 88 Jahren Stella Beyer. Für sie hat man extra eine kleine Rolle geschrieben, die sie mit Bravour gemeistert hat. Gemeinsam haben die Dahnener Hobby­schauspieler einen tollen Theaterabend auf die Beine gestellt. Die 200 Zuschauer im voll besetzten Gemeindehaus belohnten ihn zu Recht mit reichlich Applaus.

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