Vereinte Kräfte für das Stadt-Herz

Der "Spittel" liegt den Bitburgern am Herzen: 150 Bürger informierten sich und diskutierten bei der Einwohner-Versammlung zur Umgestaltung des Innenstadt-Platzes. Wichtiges Ergebnis: Der Standort eignet sich nicht für ein Fachmarktzentrum. Ein Konzept mit kleinteiligen Läden, Wohnen und Dienstleistern sowie einem Platz für städtisches Leben wird bevorzugt.

Bitburg. (scho) "Das ist eine riesige städtebauliche Chance", sagte Rudolf Scheuvens vom Stadtplanungs-Büro Scheuvens & Wachten Dortmund, der beim Bürger-Forum zur Umgestaltung des Bitburger "Spittels" über den derzeitigen Planungsstand informierte und moderierte. Die Chance haben auch 150 Bürger erkannt, die der Stadt eine der am besten besuchten Einwohner-Versammlungen bescherten und mit Stadt-Chef Joachim Streit, Fraktionssprechern sowie zahlreichen Stadtratsmitgliedern in einer mehr als zweistündigen offen geführten Diskussion sich um die Zukunft der Stadtentwicklung Gedanken machten.Ziel des Bürger-Forums ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse und Präferenzen Rahmenbedingungen festzulegen, die - nach einem entsprechenden Stadtrats-Beschluss - die Grundlage für einen Investoren-Wettbewerb sind, bei dem in einer europaweiten Ausschreibung Investoren-Architekten-Teams gesucht werden, die Nutzungskonzepte und architektonische Lösungen zur Umgestaltung des "Spittels" erarbeiten. Fachmarktzentrum schafft keinen atmosphärischen Platz

Das Für und Wider dreier grob von einander zu unterscheidender Varianten - Fachmarktzentrum, kleinteiliger Einzelhandel mit Wohnen und Dienstleistung unter Erhalt des Postgebäudes und kleinteiliger Einzelhandel mit Wohnen und Dienstleistung mit größerem Vorplatz und Abriss des Postgebäudes - standen im Mittelpunkt der Diskussion. Moderator Scheuvens, der dazu an die Wand projizierte, sagte: "Ein Fachmarktzentrum passt nicht zur kleinteiligen Bebauung ringsum." Scheuvens riet dringend zu einem Mix von Einzelhandel, Wohnen und Dienstleistung, denn: "Dieser Mix ist Innenstadt, und die Innenstadt braucht diesen Mix." Senioren-Wohnen oder Dienstleistungen aus dem Gesundheits-Bereich böten sich schon allein wegen der Nähe zum Krankenhaus an. Und er riet, klein- und großflächigen Einzelhandel zu kombinieren - schließlich wäre es schwierig, 1200 bis 1600 Quadratmeter Verkaufsfläche nur mit kleinen Läden zu bestücken. Ob das Postgebäude abgerissen oder erhalten werden soll, riet Scheuvens beim Investoren-Wettbewerb offen zu halten und erst beim Vergleich der Wettbewerbs-Unterlagen zu entscheiden. Auch könne er sich vorstellen, die Vorschläge in weiteren Bürgerforen vorzustellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort