Verfolgungsjagd und viel Verwirrung

IRREL/ECHTERNACH. (red) Mehr als ein gewöhnlicher Unfall: Am Mittwoch kollidierte ein PKW mit einem LKW auf der B 257 bei Irrel.

Als "seltsam" bezeichnet die Polizei Bitburg einen Unfall am Mittwoch, um 19.10 Uhr auf der Europastraße 29 (B 257) bei Irrel. Ein Lastzug war zunächst von Echternach kommend in Richtung Bitburg unterwegs. Der 55-jährige Fahrer bemerkte, dass er sich verfahren hatte. Er wendete verbotenerweise den Lastzug auf einem Parkplatz neben der Europastraße und wollte in Richtung Luxemburg zurückfahren. Als der Zug fast quer auf der Fahrbahn stand, näherte sich ein 24-jähriger Autofahrer, der auf der abschüssigen Straße Richtung Bitburg unterwegs war, dem Lastzug. Er erkannte den LKW zu spät, wollte einen Zusammenstoß vermeiden, zog sein Auto nach rechts und machte eine Vollbremsung. Dennoch prallte das Fahrzeug auf die Hinterachse des Lastzugs. Das Auto wurde total beschädigt, Teile lagen verstreut auf der Fahrbahn. Der 24-Jährige hatte jedoch Glück. Er wurde nur leicht verletzt und konnte sich selbst aus dem Fahrzeugwrack befreien. Der LKW-Fahrer setzte seine Fahrt in Richtung Luxemburg fort, ohne sich um den Unfall zu kümmern. Der verletzte PKW-Fahrer stoppte ein Fahrzeug, um dem flüchtigen Lastzug zu folgen. Zusammen mit der 36-jährigen Fahrerin konnten sie auf den Lastzug aufschließen, der über die Grenze nach Luxemburg zu einem Gewerbegebiet fuhr. Dort forderten sie den Fahrer kurzerhand auf, in den PKW zu steigen und mit zur Unfallstelle zu fahren. Der LKW-Fahrer kam mit. Mittlerweile war eine Polizeistreife an der Unfallstelle zufällig eingetroffen. Sie hatte zuvor in Echternacherbrück zu tun. An der Unfallstelle stand ein weiterer Zeuge, der kurz nach dem Unfall beobachtet hatte, wie der Fahrer aus dem Autowrack aus-, in ein anderes Fahrzeug eingestiegen war und dann schnell davongefahren ist. Dann kamen der verletzte 24-jährige PKW-Fahrer und der Unfallverursacher zurück. Den Beteuerungen des LKW-Fahrers, er habe von einem Unfall nichts bemerkt, konnten weder die Polizeibeamten noch der andere Beteiligte Glauben schenken. Die Hinterachse war durch den Aufprall verbogen, der Aufbau verzogen, am Radkasten hingen noch abgesplitterte Teile des PKW. Die Polizei schätzt den Schaden am Klein-PKW auf 15 000 Euro, am Lastzug auf 10 000 Euro. Nun ermittelt die Polizei nicht nur wegen mehrerer Verkehrsdelikte, sondern auch wegen Unfallflucht.

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