Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Eifeler Brauchtums

Prüm · Der Katholische Deutsche Frauenbund bietet im Pfarrheim Prüm ein Seminar an, das einen genauen Blick auf die Entstehung und Bedeutung von Eifeler Bräuchen wirft. An drei Abenden analysiert die Eifeler Gästeführerin Marita Mosebach-Amrhein die Bedeutung und Entstehung von Traditionen in der Region.

 Einer der ältesten Eifeler Bräuche: Die Schönecker Eierlage wird mindestens seit 1764 zu jedem Osterfest gepflegt. TV-Foto: Archiv/Frank Auffenberg

Einer der ältesten Eifeler Bräuche: Die Schönecker Eierlage wird mindestens seit 1764 zu jedem Osterfest gepflegt. TV-Foto: Archiv/Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm. Mit viel Lust und Leidenschaft werden Bräuche manchmal in der ganzen Region gepflegt, dann wieder gibt es Traditionen, die vom einen Dorf seit Jahrhunderten aufrechterhalten werden, während sie im Nachbarort kaum bekannt sind. Doch wo kommen Burgbrennen, Eierlage oder Runkellaternen eigentlich her und warum verschwinden manche Bräuche sang- und klanglos, während andere quasi als Selbstläufer sich standhaft jedem Zeitgeist widersetzen? Als fundierte Kennerinnen wirft Eifel Gästeführerin Marita Mosebach-Amrhein in einem neuen Seminar des Katholischen Deutschen Frauenbunds am Mittwochen 8. Februar, um 19 Uhr einen Blick auf die Wurzeln, die Gegenwart und die Zukunft von Eifeler Bräuchen.
"Der erste Abend wird nur der Auftakt sein. Dreimal werfen wir im Laufe des Jahres einen Blick auf die kommenden Monate und schauen, was dann ansteht", sagt Marita Mosebach-Amrhein. Wichtig sei ihr dabei, dass die jeweilige Veranstaltung nicht nur eine Aneinanderreihung von althergebrachten Terminen wird: "Es soll nicht einfach eine Aufzählung von Festen werden. Ich möchte genau hinschauen und die größeren Zusammenhänge betrachten."
Bräuche seien ein wichtiger Faktor für die Entstehung kultureller Identitäten. "In Zeiten der Globalisierung berufen sich viele Menschen auf ihre Regionen und ihre Wurzeln, doch was heißt das eigentlich?" In der Eifel sei vieles deutlich auf den seit Jahrhunderten starken Katholizismus zurückzuführen: "Doch auch hier stellen sich viele Fragen. Zum Beispiel wird am ersten Februar in Prüm von vielen Pilgern noch heute die Heilige Brigitta verehrt und das nachgewiesen seit dem zehnten Jahrhundert." Doch warum beten Eifeler ausgerechnet eine irische Heilige als Schutzpatronin ihres Viehs an?
"Wahrscheinlich hat bereits der Heilige Willibrord dafür gesorgt, dass Brigitta hier eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Man muss bedenken, dass an einer Kuh nicht selten das Wohl einer ganzen Familie hing. Solchen und ähnlichen Zusammenhängen möchte ich nachgehen."
Beim ersten Termin stünden Bräuche rund um Karneval, das nahende Winterende und Ostern im Mittelpunkt. Beim zweiten Termin am Mittwoch, 29. März, gehe es um Frühjahrs- und Sommerbräuche, Kirmestage und Erntedank. Zum Finale am Mittwoch, 18. Oktober, werden schließlich Traditionen rund um die Herbst-, Advents- und Weihnachtszeit genauer betrachtet.
Die Teilnahme kostet jeweils 6 Euro pro Abend (Mitglieder zahlen 5 Euro). aff
Weitere Informationen unter Telefon 06551/980066 oder per E-Mail an marita.mosebach@web.de

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