Verhungertes Baby: Amtsgericht Bitburg verurteilt Eltern zu Bewährungsstrafen

Bitburg · Das Amtsgericht Bitburg hat am Montag ein junges Paar wegen der fahrlässigen Tötung ihres Säuglings zu einer Jugend- bzw. Freiheitsstrafe von jeweils einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Der acht Wochen alte Junge war Mitte Oktober 2010 an einem Multiorganversagen gestorben – laut medizinischem Rechtsgutachten war er schwer unterernährt und dehydriert gewesen.

(neb) Die damals 19-Jährige und ihr 26 Jahre alter Freund, die in einem Ort im Bitburger Land gewohnt hatten, waren nach Überzeugung des Gerichts aus Überforderung und Unwissenheit lange mit ihrem Baby nicht zum Arzt gegangen, obwohl ihnen der schlechte Gesundheitszustand ihres Kindes hätte auffallen müssen: Bei seiner Geburt Anfang August 2010 wog der Junge noch 3600 Gramm, bei der Obduktion stellten die Ärzte nur noch ein Gewicht von 2685 Gramm fest. Weder zog das junge Paar eine Hebamme zu Rate, noch ging es mit seinem Kind zu den sogenannten U-Untersuchungen. Als die Eltern bemerkten, dass ihr Junge immer weniger trank und an Gewicht verlor, informierten sie sich lediglich in Internet-Foren über mögliche Gründe. Erst viel zu spät, als dem Jungen nicht mehr zu helfen war, brachten sie ihn ins Bitburger Krankenhaus.

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