Verkehrstest: Ein Vierteljahr im Einbahn-Ring

Prüm · Der Test mit einer Einbahnstraßen-Regelung rund um den Hahnplatz (der TV berichtete) steht bevor, Stadt und Landesbetrieb Mobilität (LBM) haben die Details vorgelegt. Beginn: Montag, 25. Juli.

Prüm. Der Termin steht fest: Die Versuchsphase für eine geänderte Verkehrsregelung in der Innenstadt beginnt am Montag, 25. Juli.
Von diesem Tag an gilt: Wer von der Tafel die Tiergarten- und Hahnstraße herabkommt, muss dann am Hahnplatz nach rechts in die Bahnhofstraße abbiegen. Umgekehrt ist die Bahnhofstraße dann nur noch bis zum Parkdeck in Richtung Hahnplatz zu befahren.
"Der Vorteil ist, dass wir dadurch am Hahnplatz keine Linksabbieger mehr haben werden", sagt Bruno von Landenberg vom LBM. "Der Verkehrsfluss wird besser." Das jedoch werde nicht vom ersten Tag an so sein: "Ganz klar, das braucht einige Tage, bis sich das eingespielt hat."
Eine wesentliche und durch neue Markierungen sichtbare Änderung: Wer von oben auf die Basilika zu fährt, hat dann nicht mehr die Vorfahrt und muss deshalb abbremsen. Den Verkehr wird das verlangsamen, was der Stadtbürgermeisterin sehr gut passt: "In der Innenstadt sollte der Verkehr etwas beruhigt werden", sagt Mathilde Weinandy. Und komme auch den Fußgängern zugute.
Bruno von Landenberg weist allerdings auch darauf hin, dass durch den Ring um den Hahnplatz Umwege entstehen werden: Wer aus Richtung Niederprüm kommt und beispielsweise zum Gymnasium oder hinauf zur Tafel will, muss die Schleife über den Gerberweg drehen. Halb so schlimm, findet Bertram Illies von der Polizei-Inspektion: "Mancher Umweg ist schneller, als wenn ich im Stau an der Kreuzung stehe."
Außerdem werden die Prümer und ihre Besucher durch die Neuregelung etwas hinzugewinnen: Parkplätze. Denn in der Bahnhof- und in der unteren Hahnstraße, die dann nur noch in einer Richtung befahren werden dürfen, können Autos in Fahrtrichtung zumindest kurzzeitig abgestellt werden. Das werde auch die Behinderungen durch den Lieferverkehr vor den Geschäften verringern, sagt Bertram Illies.
Am Montag, 25. Juli, ist es also soweit: Der Test beginnt. Wie lange wird er dauern? Mindestens drei Monate, möglicherweise aber auch, sagt Mathilde Weinandy, "bis der dicke Schnee kommt".
Danach werde man die Erfahrungen auswerten und in die künftige Gestaltung des Hahnplatzes einfließen lassen.
Die Entscheidung darüber muss bis 2013 gefallen sein: "Sonst geht das Geld weg", sagt Mathilde Weinandy. Die Förderung kommt aus dem Bundesprogramm "Aktive Innenstädte", Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat den Prümern 800 000 Euro zugesagt.
Für Karl-Heinz Rach, Chef der Straßenmeisterei, ist dabei eines wichtig: Statt der bisherigen Einzel-Initiativen, die sich vor allem darum drehten, ob der Hahnplatz einen Kreisverkehr erhalten soll oder nicht, brauche man eine Gesamtbetrachtung: "Und das wird für Prüm auf jeden Fall positiv sein."Meinung

 Der silberne Wagen hat künftig Vorfahrt. TV-Foto: F.-P. Linden/TV-Grafik: B. Keiser

Der silberne Wagen hat künftig Vorfahrt. TV-Foto: F.-P. Linden/TV-Grafik: B. Keiser

Einfach mal rollen lassen
Die vorläufige Neuregelung des Innenstadtverkehrs wird eine deutliche Veränderung bringen. Schon allein deshalb werden mit Beginn des Probelaufs sofort die Kritiker auf der Matte stehen, denen die ganze Richtung (egal ob links herum oder rechts herum) nicht passt. Vor allem die große Schleife, die man um die Stadtmitte herum ziehen muss, wird vielen Grund zum Meckern geben. Unter uns: So groß ist Prüm nun auch nicht. Diesen Umweg sollte jeder in Kauf nehmen können. Zumal bereits feststeht: Die manchmal enervierende Warterei am Hahnplatz, inklusive der unnötig verpulverten Abgase, wird sich dann erledigt haben. Am Ende spart man sogar noch Sprit. Also: Den Test anrollen lassen. Und dann in Ruhe schauen, was er gebracht hat. fp.linden@volksfreund.de

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