Verlockende Locken

BITBURG. (rh) Friseur-Guru Axel Meininghaus zu Gast in Bitburg: Bei einem zweitägigen Seminar lernen die Mitglieder der Friseur-Innung Westeifel eine neue Dauerwelltechnik.

"Die Dauerwelle wurde in den letzten Jahren immer weniger nachgefragt. Die Natürlichkeit des Haares war nicht gegeben. Mit der HFK-Methode ist das anders. Dabei erzielen wir Naturwellen ähnliche Ergebnisse", schwärmt Axel Meiniger. Der Friseurlehrer aus dem fränkischen Forschheim klärt die rund 20 Teilnehmerinnen des Seminars auf und verrät, was hinter der Abkürzung steckt. "HFK heißt Haar eigene Formungskräfte. Hierbei werden die Wuchsrichtung, die Steifigkeit und die Drehrichtung des Haares berücksichtigt", erklärt Meininghaus. "Wuchsrichtung und Drall werden zum Prinzip gemacht und dadurch sitzen die Wickel ganz anders, als wir das bisher kennen. Um hier richtig anzusetzen, ist eine genaue Analyse des Haares von entscheidender Bedeutung", erklärt Meininghaus. Es muss ganz neu gelernt werden, das stellen die Teilnehmerinnen, die anfangs mit etwas Skepsis an die neue Methode heran gegangen sind, schnell fest. Der Meister hat zunächst die Methode vorgeführt, dann wird an Übungsköpfen geprobt. Schließlich sitzen am Montag richtige Modelle auf dem Frisiersessel. "Die Kundin von heute will flexibel bleiben. Bei der herkömmlichen Dauerwelle ist sie auf das einzige Ergebnis, die Dauerwelle, festgelegt. Mit der neuen Methode ist das anders. Hier ist das Ergebnis eine Verstärkung der natürlichen Bewegung im Haar", bemerkt Guido Wirtz, Obermeister der Friseur-Innung Westeifel. Auf seine Initiative hin findet das Seminar in Bitburg statt. Mit Ehrgeiz und Geschick gehen die Seminarteilnehmerinnen die Aufgabe an. "Der gravierende Unterschied ist die Wickeltechnik", sagt Piejko Justyna. Sie arbeitet in "Achim's Haarsalon" in Bitburg, die von der neuen Methode begeistert ist. Das ist offensichtlich auch der Marktführer der Branche. Die Firma Wella wirbt in Lizenz mit der gleichen Dauerwellmethode. "Im optimalen Fall ist nicht zu unterscheiden, ob es sich bei der Frisur um eine Naturwelle oder um eine Dauerwelle handelt", schwärmt Meininghaus. Weil die natürlichen Elemente des Haares genutzt werden, hält die Dauerwelle auch länger, der Auswuchs ist gleitender. Vor allem aber bleibt die Frisur flexibel, sie ist nicht nur auf Locken festgelegt. Durch das natürliche Verhalten des Haares ist es auch glatt zu frisieren. Für die Branche bedeutet die Methode einen Schulungsaufwand. Danach ist der Kostenfaktor der gleiche wie bisher. Das heißt auch, die neue Dauerwelle ist nicht teurer als die herkömmliche. Am Ende sind die Friseurinnen begeistert. Sie freuen sich darauf, die HFK-Methode demnächst in die Tat umzusetzen. Dem Meister fehlte wegen des straffen Seminarprogramms die Zeit, sich die Frisurenwelt in der Bierstadt anzusehen. "Die Kolleginnen, die ich kennen gelernt habe, werden aber sicher dafür sorgen, das die Bitburgerin gut frisiert ausschaut", scherzt er.

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