Verwirrung um die Post

Bleibt sie oder geht sie, die Post-Filiale in der Prümer Bahnhofstraße? Und was wird aus dem Gebäude? In den vergangenen Tagen und Wochen ging so manches Gerücht durch die Abteistadt. Derzeitiger Stand: Die Post würde gerne bleiben, auch wenn sich die Form etwas ändern könnte.

Prüm. Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Post angekündigt, zahlreiche weitere Filialen zu schließen und andere Lösungen für ihre Kunden zu finden. Auch die Filiale in der Prümer Bahnhofstraße war davon betroffen. Spätestens 2011 sollte sie dicht- gemacht und durch eine neue "Laden im Laden"-Lösung ersetzt werden.

Ein Proteststurm fegte daraufhin durch die Abteistadt, viele beklagten die befürchtete Schwächung der Infrastruktur. Der Stadtrat verabschiedete eine Resolution, in der die Post aufgefordert wurde, ihre Entscheidung zu überdenken und im Sinne der Kunden ihre Filiale bestehen zu lassen (der TV berichtete). Auch Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy wandte sich an die Post-Oberen in Bonn. Ein Vertreter des Konzerns kam nach Prüm, um sich die Lage vor Ort anzuschauen.

Bislang hatte sich das Unternehmen nicht von solchen örtlichen Initiativen überzeugen lassen. Doch diesmal schien der Einsatz beim Konzern Erfolg gehabt zu haben. Denn offenbar zählt die Prümer Filiale neben der in Gerolstein zu den einzigen Geschäftsstellen der Post zwischen Koblenz und Trier, die bestehen bleiben sollen.

Nach TV-Informationen wird darüber nachgedacht, dass die bislang nicht in Prüm vertretene Postbank die Geschäftsräume für eine neue Filiale übernimmt und dort auch weiterhin das Postgeschäft erledigt werden kann. Das wäre lediglich eine Umkehrung der jetzigen Situation: Derzeit betreibt die Post die Filiale und übernimmt Dienstleistungen für die Postbank. Künftig käme außen statt des gelben Post-Schilds ein blaues von der Postbank dran, und die Postbank würde auch Post-Dienstleistungen anbieten. Für die Kunden würde sich außer der Optik nichts Entscheidendes verändern. Vonseiten der Post wird bestätigt, dass solche Lösungen durchaus vorstellbar sind.

Also Kommando zurück, Ende gut, alles gut? Nein. Ganz so einfach ist es nicht. Denn die Post hat nach der Entscheidung für die Filial-Schließung Ende vergangenen Jahres den bisherigen Mietvertrag nicht mehr verlängert - von einem Verbleib in Prüm war damals nicht die Rede. Logischerweise hat sich der Gebäudebesitzer, die "Anders&Neunkirchen gbr", daraufhin Gedanken über andere Lösungen gemacht. Den anderen Mietern im Haus wurde - zumindest mündlich - ebenfalls gekündigt. Gegenüber dem TV will sich Gesellschafter Manfred Anders jedoch nicht näher dazu äußern.

Allerdings lässt er durchblicken, dass er einem Verbleib der Post in der Bahnhofstraße nicht im Weg stehen würde. Dafür müsste jedoch ein neuer, langfristiger Mietvertrag ausgehandelt werden, so dass es auch für den Gebäudeinhaber eine Planungssicherheit gibt. Die Verhandlungen hierüber laufen derzeit.

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