Verzocktes Bauerngeld

Zum Artikel "Preis-Talfahrt bremst Bauern aus" meint dieser Leser:

So veröffentlichte der TV - bestens platziert (wie alljährlich) - den Erntebericht, in dem sich der DBV, der DRV und das Ministerium über die Aussichten der deutschen Landwirtschaft auslassen. Fast immer kommt der DBV-Präsident zu dem Ergebnis, dass die Erzeugerpreise und die Produktionsmittelpreise immer weiter auseinanderklaffen - das Preisniveau im Herbst und Winter werde sich jedoch wieder entspannen. Ich frage mich, wie lang sich die Bauern von solchen Hinhalteparolen ihrer Ver-Führer noch beeinflussen lassen. Statt endlich auf ein mengenregulierendes und damit kostendeckendes Preissystem umzusteigen wird weiterhin an eine verfehlte Subventionspolitik mit einem Wust an Bürokratie festgehalten. Der bisher proklamierte bäuerliche Familienbetriebswirt wird so zum Opfer einer sogenannten EU-Agrarstrukturpolitik mit Entstehung größerer Einheiten auch bei den nachgelagerten Genossenschaften mit dem Ziel: billige Nahrungsmittel, damit die Verbraucher ihr Geld für Konsum- und Luxusgüter ausgeben. So sanken die Ausgaben für Lebensmittel von über 40 Prozent auf fast zehn Prozent, während gleichzeitig Diesel, Dünger, Chemie, Maschinen usw. sich mehrfach verteuerten. Diese Politik führt zwangsläufig zu Substanzverlust und schließlich Hofaufgabe mit Ausbluten des ländlichen Raumes. Das "Bauerngeld" wird in immer größeren Genossenschafts-Konzernen und landwirtschaftlichen Organisationen und Institutionen "verwaltet" und an Agrargüter-Börsen "verzockt". Den Mitgliederschwund kompensiert der BV durch Vermittlung von Strom-, Handy-, Versicherungsautoverträgen usw. Glücklich preisen können sich die Betriebe, die rechtzeitig auf die Stromerzeugung aus "Erneuerbaren" gesetzt haben. Durch das EEG wird so das "Allerschlimmste" verhindert!

Alfred Hauer

Niederweiler

Landwirtschaft

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