Gerolstein Nicht wie zuletzt erkündet im dritten Quartal 2017 (also jetzt), sondern erst nächstes Frühjahr startet der Umbau der Bahnstation in Gerolstein. Das hat die Bahn nun auf TV-Frage mitgeteilt. Wie eine Sprecherin sagte, wurde der Umbau "in Abstimmung mit Land und Stadt auf das nächste Jahr verschoben. Baustart für den ersten Bauabschnitt ist für das zweite Quartal 2018 vorgesehen. Wir rechnen mit der Fertigstellung im Frühjahr 2019". Nähere Gründe für die weitere zeitliche Verzögerung wurden nicht genannt.
Bereits am 22. März 2011 haben das Land Rheinland-Pfalz, die DB sowie die beiden Zweckverbände Schienenpersonennahverkehr Nord und Süd eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach 75 Bahnhöfe im Land für 113 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden. Mit im Paket: der in die Jahre gekommene Bahnhof in Gerolstein. Dort ist geplant: Rückbau und Schließung der heruntergekommenen und stinkenden Unterführung, bei deren Durchschreiten man besser die Luft anhält. Sie soll ersetzt werden durch eine Überführung über die Gleise samt Anbindung an den Kasselburger Weg. Zu den einzelnen Bahnsteigen führen Treppen und auch Aufzüge, die einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglichen.
Weiterhin geplant ist der Neubau der Bahnsteige eins bis drei samt neuer Ausstattung, wie Lautsprecheranlage, Beleuchtung und Fahrplantafeln, die Erneuerung des Bahnhofsumfelds sowie die Schaffung von Park-and-ride-Plätzen. Das ist zusammengefasst das mit 7,6 Millionen Euro bezifferte Gesamtpaket, dessen Umsetzung ursprünglich 2014 beginnen sollte. Zunächst hieß es, der Umbau starte 2016, zuletzt war vom dritten Quartal 2017 die Rede, nun vom zweiten Quartal 2018. Dafür soll es nun rascher gehen. War in den zuletzt vorgestellten Planungen, die dem TV vorliegen, eine Bauzeit von 18 Monaten für den ersten Bauabschnitt vorgesehen, soll es nun binnen eines Jahres klappen. Der zweite Abschnitt ist zeitlich noch nicht abschließend geplant.
Laut Plan sollen während der Bauphase an einem Gleis/Bahnsteig die anderen vier nicht gesperrten Gleise nutzbar sein.
Um die Anwohner nicht über die Maßen zu belasten, soll überwiegend an Werktagen von 7 bis maximal 20 Uhr gearbeitet werden. Doch es wird auch nachts gearbeitet werden. Derzeit geht die Bahn davon aus, dass dies vier Mal zwei Wochen lang sein wird.
Im Plan heißt es: "Die Demontage der bestehenden Überdachungen und die Montage der neuen Überdachungen auf den Bahnsteigen 2 und 3 müssen zum Schutz der Fahrgäste nachts erfolgen." Gleiches gelte für die Montage der gesamten Überbauten der Personenüberführung. Auch auf Denkmalschutz-Aspekte soll eingegangen werden, da der Bahnhof Gerolstein als Kulturdenkmal eingestuft ist. So soll das gusseiserne Gestell der Überdachung auf Bahnsteig 1 erhalten bleiben. Dazu soll das Gestell abgebaut, saniert und wieder aufgebaut werden. Die Dacheindeckung hingegen wird komplett erneuert, soll aber künftig so ähnlich aussehen wie heute. Die Überdachungen auf den Bahnsteigen 2 und 3 allerdings werden nicht als erhaltenswert eingestuft. Vor dem Baustart kündigt die Bahn nochmals eine Bürgerinformation an.
Gerolsteins Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) ist nicht gerade erfreut über die weitere Verzögerung. Er sagt: "Ich bin etwas traurig, aber wir haben da nicht das Heft in der Hand." Wenn sich der Baustart nun nochmals verzögert, "legen wir aber größten Wert darauf, dass, wenn es einmal begonnen hat, der Bau dann zügig durchgezogen wird".
Grundsätzlich freut er sich aber auf den Umbau, denn: "Das Projekt ist von strategischer Bedeutung. Es wird Gerolstein voranbringen." Schließlich mache ein schönes Entree in die Stadt, und das sei der Bahnhof für viele, wichtig für die touristische Entwicklung. "Und es wird schön werden", ist sich Bongartz sicher.