VG Arzfeld: Gutachten zeigt günstige Wege zum Kanal auf

Arzfeld · Kanalerschließung, kommunaler Entschuldungsfonds und die Islek-Energie AöR: Der Verbandsgemeinderat Arzfeld hat in seiner heutigen Sitzung eine gut gefüllte Tagesordnung abzuarbeiten.

Arzfeld. Alle Bürger in der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld müssen bis Ende 2015 an die Kanalisation angeschlossen werden, so will es die gesetzliche Vorgabe. Bislang sind dort aber lediglich 91 Prozent versorgt. Die verbleibenden neun Prozent (877 Einwohner) leben vor allem in kleineren Ortsteilen und Einzelgehöften, bei denen der Kanalanschluss unverhältnismäßig aufwendig und teuer ist. Daher hatte die VG Arzfeld ein Gutachten beim Ingenieurbüro Berg aus Aachen in Auftrag gegeben, um günstigere Möglichkeiten zu finden, die dennoch die gesetzliche Vorgabe erfüllen. Das Ergebnis soll am heutigen Donnerstag in der Sitzung des VG-Rats (16.30 Uhr, Ratssaal der Verbandsgemeinde) beraten werden.
Das Gutachten schlägt unter anderem den Bau von vier semizentralen Kläranlagen vor, mit denen 90 Bürger in 57 Anwesen angeschlossen werden können. Mit Druckentwässerungen und Freispiegelkanälen zu bestehenden Kläranlagen sowie dezentralen Kleinkläranlagen sollen weitere 524 Einwohner versorgt werden. Außerdem ist der Neubau von 61 dichten Sammelgruben vorgesehen, mit den überwiegend Wochenend- und Ferienhäuser sowie Sportplätze versorgt werden könnten. Insgesamt geht das Gutachten von einem Investitionsvolumen von 5,3 Millionen Euro aus.
Beitrag zum Entschuldungsfonds


Weiteres Thema auf der Tagesordnung ist die Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds (KEF). Dieser erlaubt es den Kommunen, 78 Prozent der bis zum Stichtag Ende 2009 aufgelaufenen Liquiditätskredite - vergleichbar mit dem Dispo eines Privatmanns - zu tilgen. Ein Drittel der notwendigen Kosten übernimmt das Land, ein weiteres Drittel kommt aus dem kommunalen Finanzausgleich, das letzte Drittel muss die betroffene Kommune durch Einsparungen oder Mehreinnahmen stemmen. Der jährliche Anteil der VG Arzfeld beträgt rund 96 000 Euro. Dafür, so der Vorschlag der VG-Verwaltung, sollen in diesem Jahr die Einnahmen aus dem Verkauf der Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet Feuerscheid-Plütscheid verwendet werden. Dieser brachte der VG 120 000 Euro in die Kasse.
Darüber hinaus wird VG-Bürgermeister Andreas Kruppert über die Entwicklung der im vergangenen Jahr gegründeten Islek-Energie AöR informieren. ch

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort