Waxweiler. In ganz Deutschland klagen die freiwilligen Feuerwehren über Nachwuchsmangel. Doch dann das: In der Verbandsgemeinde Arzfeld haben sich so viele junge Frauen und Männer zur Feuerwehr-Grundausbildung gemeldet, dass sie auf zwei Kurse aufgeteilt werden müssen.
Der erste der zwei Lehrgänge endete am Samstag, der zweite wird im kommenden Frühjahr beginnen.
Die Ausbildung zum Truppmann, benannt nach der kleinsten Einheit einer Löschgruppe, dem Trupp, umfasst 70 Unterrichtsstunden, die praktische und theoretische Feuerwehrausbildung und Erste Hilfe beinhalten. Den angehenden Einsatzkräften wird vermittelt, was der Feuerwehrdienstleistende tagtäglich im Einsatz benötigt: die theoretischen Aspekte eines Löscheinsatzes, rechtliche Grundlagen und Unfallverhütung, Fahrzeug- und Gerätekunde, Rettung und Technische Hilfeleistung sind Inhalte des Lehrgangs.
Insgesamt 16 Ausbilder der VG Arzfeld und zwei Ausbilder des Kreises Bitburg-Prüm teilten sich die Ausbildung der neuen Feuerwehrmitglieder.
"Das hat sehr viel Spaß gemacht, besonders der praktische Teil war interessant", sagt die 17-jährige Bianca Theis aus Waxweiler. Für sie und Christian Leisen (17) ist der Dienst in der freiwilligen Feuerwehr Ehrensache: "Mein Vater und mein Bruder sind schon dabei", sagt Christian, "die Brüder von Bianca auch. "Angst vor den unangenehmen Seiten des Ehrenamtes wie schlimmen Bildern bei Autounfällen oder Gefahren der Brandbekämpfung haben sie nicht: "Wir wollen ja helfen", erklären beide. "Natürlich hoffen wir, dass nichts Schlimmes passiert." Eines steht für sie jetzt schon fest: "In der FFW herrscht eine tolle Gemeinschaft."
Und die Gemeinschaft wächst, worüber sich alle anwesenden Ausbilder freuen. Der Andrang ist so groß, dass der nächste Grundausbildungsgang Truppmann schon im Frühjahr beginnen kann. Klaus Juchmes, Beigeordneter der VG Arzfeld und Ortsbürgermeister von Waxweiler, verpflichtet die neuen Feuerwehrmitglieder per Handschlag zum Dienst. "Dass so viele teilnehmen, ist ein schönes Beispiel für Verantwortungsbewusstsein in unserer Verbandsgemeinde", sagt er. "Das ist in anderen Regionen und besonders in den großen Städten nicht so selbstverständlich wie hier." now