Viel Pulver für neue Technologie

Nach zwei Jahren Bau- und Montagezeit beginnt in Weins heim eine neue Ära im Magnesium-Druckguss. Die Firma Stihl hat am Freitag eine neue Pulverbeschichtungsanlage eingeweiht (der TV berichtete). Mit der Investition von rund 2,5 Millionen Euro will die Geschäftsleitung das Werk für die Anforderungen von morgen und übermorgen rüsten.

Prüm-Weinsheim. Beeindruckend ist das Adjektiv, das einem spontan einfällt, wenn man die neue Pulverbeschichtungsanlage der Firma Stihl sieht, die am Freitag mit zahlreichen Ehrengästen eingeweiht wurde. Für etwa 2,5 Millionen Euro wurde die 40 Jahre alte Anlage abgelöst. Doch die neue Anlage ist mehr als "nur" eine Ersatzinvestition. Vielmehr hat Stihl mit ihr in eine ganz neue Technologie investiert.

Gerhard Eder, Leiter des Werks Prüm-Weinsheim, betonte in seiner Ansprache, die Anlage sei "hochmodern in Steuerung und Verfahrensablauf, umweltfreundlich und ressourcenschonend".

Wolfgang Zahn, Vorstand Entwicklung, versicherte: "Mit dieser Investition ist Stihl für die Anforderungen von morgen und übermorgen bestens gerüstet." Mit der neuen Pulverbeschichtungsanlage starte Stihl einen Technologiesprung bei der Oberflächenbehandlung. "Trotz schwieriger weltweiter Rahmenbedingungen ist Stihl von der Finanzmarktkrise nicht direkt betroffen, denn Investitionen können wie bisher aus Eigenmitteln finanziert werden", sagte Zahn.

Die neue Anlage wurde auf einer Gesamtfläche von 1150 Quadratmetern errichtet. Das entspricht etwa sechs Tennisplätzen.

Neben einem verbesserten Umweltschutz können zukünftig dank der neuen Anlage der Energieverbrauch und Pulververlust stark gesenkt werden. Außerdem werden die Magnesium-Druckguss-Teile bereits in der Vorbehandlung gegen Lack- und Korrosionsschäden geschützt. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Trier, sowie Aloysius Söhngen, Verbandsbürgermeister von Prüm, begrüßten die Investition in den Standort Weinsheim.

Stihl ist eine weltweit aktive Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Waiblingen bei Stuttgart. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 2 Milliarden Euro. Rund 200 Millionen Euro wurden in die Weiterentwicklung der Produkte sowie in den Ausbau des Fertigungs- und Vertriebsverbunds investiert.

1971 entstand in Weinsheim ein eigenes Magnesium-Druckgusswerk. Dort werden Kurbelgehäuse für Motorsägen und Motorgeräte hergestellt. Aber auch namhafte Hersteller aus Automobil- und Elektrowerkzeugbau, wie BMW, Daimler, Porsche, Hilti und Mafell, schätzen die Qualität aus der Eifel. Als eines der größten und modernsten Magnesium-Druckgusswerke Europas beschäftigt Stihl am Standort in der Eifel rund 600 Mitarbeiter.

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