Viele Besucher bei Westeifelschau - Heute Ausbildungstag und Energieforum

Arzfeld · Strahlender Beginn, starkes Wochenende: Seit Samstag läuft die 11. Westeifelschau in Arzfeld. Etwa 100 Betriebe aus der Region präsentieren sich dort noch bis Dienstag, 1. Mai, mit ihrem Angebot. Heute im Mittelpunkt: Ausbildung und regenerative Energie.

Arzfeld. Die Westeifelschau zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen - weder bei den Betrieben noch beim Publikum, das vor allem am Sonntag kräftig aufs Gelände strömte. Der Elan der Verantwortlichen war schon bei der Eröffnungsfeier am Samstag deutlich spürbar - was nicht nur am Schwung lag, mit dem der Musikverein Arzfeld die Feier umrahmte: Dass eine solche Schau dem Gewerbeverein zum elften Mal gelungen sei, verdiene "allergrößten Respekt", sagte Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld und in diesem Jahr Schirmherr der Ausstellung.
Kruppert trat auch Vermutungen entgegen, dass eine solche Gewerbeschau in der Ära von Internet und E-Mail nicht mehr zeitgemäß sei: Am Computerbildschirm regierten Unverbindlichkeit und Anonymität. Der Kunde aber wolle ein Produkt sehen - und vor allem Beratung. "Daher ist die Westeifelschau absolut wichtig und zeitgemäß, da sie die Kommunikation und den Kontakt zwischen den Menschen fördert."
Das mit der Kommunikation scheint sich zu bestätigen: "Ich habe bis jetzt die Information bekommen, die ich haben wollte", sagt Ralph Schmidt aus Schönecken, der am Sonntag zur Westeifelschau gekommen ist. Er plane, sein Haus zu sanieren und vor allem eine neue Heizung einzubauen - und dazu sei er an unterschiedlichen Ständen vernünftig und verlässlich beraten worden.
Die Eifeler Unternehmer stehen nicht nur für ihre Erzeugnisse und Leistungen ein - manchmal erfinden sie auch gleich etwas ganz Neues: wie Manfred Schoden aus Lützkampen. Er präsentiert auf der Messe einen selbstfahrenden, solarbetriebenen Rollkoffer. Da muss sich die elfjährige Lara Ludwig aus Körperich gleich mal draufsetzen und eine Runde drehen. Sie ist mit ihren Eltern Silke und Günter zum ersten Mal auf der Westeifelschau. Und auch den Großen gefällt es in Arzfeld: "Für die kleinen Ortschaften ist es beachtlich, was hier gezeigt wird", sagt Günter Ludwig.
Weiteren Ideenreichtum beweist auch der Vorsitzende des ausrichtenden Gewerbevereins, Herbert Zahnen: Er stellte am Samstag eine Initiative vor, die in seinem Betrieb geboren wurde und nun die gesamte Eifel erfassen soll: die Arbeitgeber-Marke Eifel.
Damit sollen die Unternehmer der Region gemeinsam für junge Mitarbeiter und ausgebildete Fachkräfte werben. Die Initiative geht zurück auf eine Bachelor-Arbeit, die Studentin Helena Nickels in Zahnens Betrieb verfasste.
Die Idee fand viel Anklang, nicht zuletzt bei Landrat Joachim Streit: "Das passt haargenau ins Bild der Zukunftsinitiative Eifel. Und dass die Idee ausgerechnet aus Arzfeld kommt, macht mich stolz."
Einen Überraschungsgast verzeichnete die Ausstellung ebenfalls: Neben etlichen prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft hatte sich auch Julia Klöckner, CDU-Oppositionschefin im Landtag in Mainz, zum Besuch in Arzfeld verlocken lassen. Richtig professionell sehe es auf der Westeifelschau aus, sagt sie.
Ins Lob für die Ausrichter stimmt auch Herbert Berg ein, Zahnens Vorgänger an der Spitze des Arzfelder Gewerbes: "Super - da muss man den Hut ziehen." Und Ausstellerin Silvia Burbach richtet weiteren Dank an die Unterstützer in den anderen Arzfelder Vereinen: "Ohne die wäre das nicht auf die Beine zu stellen."
Initiative und Engagement - das wird auch beim Jugendparlament gebraucht, das in der Verbandsgemeinde gebildet werden soll (der TV berichtete). Die jungen Leute, die dafür bereits eine Satzung entworfen haben, sind auf der Schau ebenfalls mit einem Stand vertreten. Viele Besucher hätten sie bereits darauf angesprochen, erzählt die 21-jährige Leonie Zeimetz aus Dackscheid. "Die finden das richtig gut." Zwar gebe es auch Skeptiker, die nicht glauben wollen, dass man so etwas auf die Beine stellen könne, sagt Ilona Zeimens (26) aus Krautscheid-Bellscheid. Aber davon lassen sie sich nicht entmutigen: "Unsere Gruppe ist echt gut - sehr dynamisch", sagt Leonie Zeimetz. Klingt fast wie eine Beschreibung der gesamten Westeifelschau.
Bilderstrecke und Video unter volksfreund.de
Extra

Die Westeifelschau dauert bis einschließlich Dienstag, 1. Mai. Am heutigen Montag, 30. April, sind vor allem die Schüler aus der Region eingeladen: Bei freiem Eintritt können sie sich an allen Ständen ausführlich über die Perspektiven in den Betrieben der Eifel informieren. Ebenfalls heute um 14 Uhr im Festzelt: ein Forum mit Gesprächen und viel Information zum Thema regenerative Energie und den Möglichkeiten, sie in der Westeifel noch stärker auszubauen und zu nutzen. fpl

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