Eigentlich ist es verboten, aus der Albachstraße vor dem Bitburger Krankenhaus nach links in die Krankenhausstraße abzubiegen. Der Fahrer eines Vans (siehe Bild) macht das trotzdem, und fährt dabei um ein Haar eine Mutter, die zu Fuß mit ihrer kleinen Tochter an der Hand die Kreuzung überquert, über den Haufen. Doch Mutter und Kind haben Glück: Im allerletzten Moment reagiert der Autofahrer und bremst sein Fahrzeug.

Verkehrssituation: Diese erschreckende Momentaufnahme, die der TV zufällig im Bild festhalten konnte, zeigt, wie brenzlig die Verkehrssituation vor dem Bitburger Krankenhaus generell ist. Dort tummeln sich von morgens bis abends unzählige Besucher und Patienten des Krankenhauses, die die Straße nicht nur auf dem Zebrastreifen queren. Die Albachstraße, ein Einfallstor in die Stadt aus Richtung Osten, über die der Verkehr aus Richtung Gondorf , Dudeldorf und Philippsheim in die Stadt rollt, mündet exakt vor dem Klinikum in die Krankenhausstraße und macht die Verkehrssituation dort noch brenzliger, als sie ohnehin schon ist. Denn die Autofahrer, die von der Albachstraße auf die Krankenhausstraße abbiegen wollen, müssen im Berg mit der Handbremse anfahren.
Dabei müssen sie auch noch den Verkehr auf der Krankenhausstraße beobachten und dazu den Zebrastreifen auf der rechten Seite im Auge behalten. Zu guter Letzt liegt dort auch noch die Einfahrt- und Ausfahrt zum Krankenhausparkplatz mit 40 Stellplätzen, die es zu beachten gilt. Diese Großverkehrslage zu überschauen, das ist für jeden Autofahrer eine echte Herausforderung. "Dazu staut sich der Verkehr dort insbesondere in den Abendstunden", sagt der Bademer Rentner Hans-Leo Müller.

Vorschlag: Der ehemalige Vermessungsingenieur hat den TV zu einem Ortstermin vor das Bitburger Krankenhaus eingeladen, um dort seine Idee für eine bessere Verkehrsführung vorzustellen. "Hier fehlt eine Linksabbiegespur von der Krankenhausstraße in die Albachstraße. Dabei liegt hier zwischen der Kreuzung und dem Kreisverkehr seit Jahren eine tote Spur, die man dafür nutzen könnte." Seiner Meinung nach würde diese Linksaabiegespur zumindest schon mal den Stau auf der Krankenhausstraße reduzieren, zu dem es in Stoßzeiten häufig kommt.

Stadt: Der TV hat Berthold Steffes, Leiter des städtischen Bauamtes, mit Müllers Idee bekannt gemacht. "Das ist eine gute Idee", sagt Steffes, "sie scheitert nur leider daran, dass dann der Fußgängerüberweg weg müsste." Eine dritte Spur dürfe man aus Sicherheitsgründen dort nämlich nur einrichten, wenn der Fußgängerüberweg mit einer Ampelanlage ausgestattet würde. "Das ist aber an der Stelle verkehrstechnisch nicht möglich." Der Stadt sei die Verkehrsproblematik vor dem Krankenhaus jedoch hinlänglich bekannt, sagt Steffes. "Wir wollen ja den gesamten Bereich neu überplanen. Aber das ist eigentlich erst für 2017 angedacht. Der Dringlichkeit wegen überlegen wir jedoch zur Zeit, ob wir mit der Planung dazu nicht doch schon in diesem Jahr beginnen."

Der Planungsbereich der Stadt ist allerdings größer gefasst und beinhaltet auch das marode Parkhaus Annenhof (der TV berichtete) sowie den seit nunmehr zehn Jahren provisorischen Kreisverkehr zwischen Parkhaus und Krankenhaus, in den die Denkmal- und Krankenhausstraße sowie der Borenweg münden. Steffes: "Da gibt es Überlegungen, den Kreisverkehr zu vergrößern und ihn etwas nach unten in Richtung des Parkplatzes zu verlagern." Konkrete Pläne für eine besserer Verkehrsführung unmittelbar vor dem Krankenhaus an der Ecke Albachstraße/Krankenhaus hat die Stadt aber noch nicht in der Schublade liegen. Steffes: "Das muss man zuerst planerisch untersuchen."

Polizei: Wie Wolfgang Zenner, Pressesprecher der Polizeiinspektion Bitburg, auf TV-Anfrage mitteilt, kam es seit April 2015 in der Krankenhausstraße zu zehn Verkehrsunfällen. In einem Fall wurde ein Motorradfahrer leicht verletzt. "Bei allen anderen Verkehrsunfällen blieb es bei Sachschäden." Nach Einschätzung der Polizei, meint Zenner, komme es dort nicht zu mehr Verkehrsunfällen, als im übrigen Stadtgebiet. Zenner: "Wir führen im Bereich der Einmündung Krankenhausstraße/Albachstraße sporadisch Verkehrskontrollen durch und stellen dabei durchaus fest, dass immer wieder Verkehrsteilnehmer verbotswidrig nach links abbiegen."

as Linksabbiegen in die Krankenhausstraße, so meint Zenner, könne bei einigen Autofahrern eine schlechte Angewohnheit sein, die noch aus der Zeit des Innenstadtring stamme. Damals durfte man das nämlich. Wer das jedoch heute noch macht, der müsse mit einem Bußgeld in Höhe von 20 Euro rechnen, sagt Zenner. Um es den Linksabbiegern schwerer zu machen, wird im Rathaus derzeit überlegt, dort Linien auf die Fahrbahn zu malen. Die Markierung soll die einzig erlaubte Fahrtrichtung, die nach rechts führt, anzeigen.