Viele Freunde, eine Ehe

BOLLENDORF. (ew) Die Freundschaft zwischen den Menschen in Bollendorf und der Partnerstadt Ascain/Frankreich hat ein Symbol bekommen: Ein Gedenkstein am Sauerstaden dokumentiert die 27-jährige Partnerschaft zwischen den beiden Orten. Zur Einweihung waren 30 Freunde aus Ascain angereist.

Der Gedenkstein ist das Werk des luxemburgischen Steinhauers Michel Schiltz. Er zeigt in der Spitze "la Rhune", den Hausberg von Ascain, darunter den Kirchturm der Stadt, getragen von einem Pelota-Spieler, der den Nationalsport der Basken-Region darstellt. Der Stein stammt aus der Region von Ascain. Die Bollendorfer haben ihn vor zwei Jahren bei einem Besuch in Ascain in ihrem Reisebus mitgenommen. "Es ist ein Kalkstein, so hart wie Granit", sagte der Künstler, der ihn ohne Bezahlung bearbeitet hat. Der Sockel, auf dem der Stein steht, ist ein Findling aus der Umgebung von Bollendorf, ein Buntsandstein. "Das Arrangement soll der in Stein gemeißelten Verbundenheit der beiden Gemeinden Ausdruck verleihen", sagte Bollendorfs Ortsbürgermeister Hermann Schmitz bei der Einweihung des Gedenksteins. Die Anfänge der Partnerschaft gehen zurück auf eine Bewerbung der französischen Landesgruppe der "Europäischen Vereinigung Eifel und Ardennen" im TV im Juli 1973. Der damalige VG-Bürgermeister Meyer schlug Bollendorf vor. Von französischer Seite aus bewarben sich mehrere Gemeinden. Doch erst 1978 kam ein erstes Treffen zwischen den damaligen Bürgermeistern von Ascain (Luberriaha) und Bollendorf (Karl Richard) zustande. Der Besuch des Franzosen an der Sauer verlief so positiv, dass noch im selben Jahr eine Verschwisterung in Ascain stattfand. Die offizielle Feier in Bollendorf war im Frühjahr 1980. Von diesem Zeitpunkt an besuchten sich die Bollendorfer und Ascainer regelmäßig. Es entstanden Freundschaften und im Jahr 2000 sogar eine Ehe. Isabel Bétat war 15 Jahre alt, als sie sich bei einem Besuch in Bollendorf in Marco Walther verliebte. "Nach ein paar Jahren haben wir uns wiedergetroffen, und es hat gefunkt", erzählte Isabel, die heute in Bollendorf lebt. "Die Freundschaft zu Bollendorf ist die schönste Blume, die wir je herangezogen haben", ließ der Bürgermeister von Ascain die Bollendorfer per Brief zur Einweihung des Gedenksteins wissen. Wegen eines "politischen Gewitters" konnte er selbst nicht kommen. Doch die 30 Teilnehmer umfassende Delegation mit Vereinspräsident Bernard Boucon vertrat ihn würdig. Die französischen Gäste bleiben noch bis Freitag in Bollendorf. Sie waren beim Karnevalsumzug am Dienstag dabei und werden heute und morgen noch Trier und Bitburg besuchen. Der Gedenkstein in Bollendorf wird - ebenso wie sein Gegenstück in Ascain - die Menschen hier wie dort dazu anspornen, die Partnerschaft zu pflegen, damit sie auch in nachfolgenden Generationen noch Bestand hat.

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