Viele Hände helfen am Heiligenhaus

SEFFERWEICH. In einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion haben die Bürger von Sefferweich ihr "Heiligenhäuschen", wie sie die Kreuzwegkapelle nennen, vor dem drohenden Verfall bewahrt. Pünktlich zur Karfreitagsprozession präsentiert es sich wieder als Idyll.

 Die Kreuzwegkapelle in Sefferweich – eine sakrale Idylle. Maßgeblich an der Sanierung beteiligt waren (von links): Martin Thomas, Heinrich Dusartz und Alfred Kraemer. Foto: Elmar Kanz

Die Kreuzwegkapelle in Sefferweich – eine sakrale Idylle. Maßgeblich an der Sanierung beteiligt waren (von links): Martin Thomas, Heinrich Dusartz und Alfred Kraemer. Foto: Elmar Kanz

Federführend bei den noch nicht ganz abgeschlossenen Baumaßnahmen ist Martin Thomas, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Pfarrei Seffern und als ehemaliger Diplom-Kaufmann seit zwölf Jahren im Ruhestand lebender Neu-Sefferweicher. Als Küsterin kümmert sich die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Theresia Müller um die Filialkirche Sefferweich und um die Kreuzwegkapelle. Spenden und Handarbeit sichern Fortbestand

"Der Zahn der Zeit hatte der um 1750 erbauten Kreuzwegkapelle arg zugesetzt. Seit den 1960er- Jahren wurden Ausbesserungen, wenn überhaupt, nur noch notdürftig durchgeführt", sagt Thomas. Stark renovierungsbedürftig seien vor allem das Dach und die Deckenkonstruktion gewesen. Im August 2004 begannen die Renovierungsarbeiten, überwiegend in Eigenleistung der Dorfbewohner. "Treibende Kraft waren Ortsbürgermeister Richard Zeimetz und der Gemeinderat. Fast die gesamte Dorfgemeinschaft hat mitgemacht - allen voran die Freiwillige Feuerwehr. Wer nicht selbst aktiv sein konnte, hat sich irgendwie anders nützlich gemacht oder gespendet", sagt Thomas. Immer dabeigewesen, weil die Kreuzwegkapelle unter Denkmalschutz steht, war auch die bischöfliche Denkmalpflege mit Hans-Berthold Busse an der Spitze. Nach dem Abriss der maroden Teile wurde es schwierig. Für die neue Dachkonstruktion und die ebenfalls neue, innere Holzdecke brauchte man handwerklich versierte Leute. Solche wie Heinrich Dusartz und Alfred Kraemer. Mit Begeisterung und Können gingen sie zu Werke. Die gewölbte Holzdecke geriet zum Meisterstück. Das Lob geben die beiden bescheiden weiter: "Wir hatten hervorragende Helfer". Nicht alles war in Eigenleistung zu machen. Die Verschieferung des Daches, die Erneuerung der Altarplatte sowie Arbeiten beim Innenausbau übernahmen Fachbetriebe. Was noch bleibt, ist der Außenanstrich. Sobald das Wetter es zulässt, wird damit angefangen, vermutlich in Eigenleistung. Martin Thomas zieht vorläufige Bilanz. Von den Sefferweicher Bürgern wurden über 250 Arbeitsstunden geleistet, unentgeltlich. Knapp 10 000 Euro haben die Sanierungsmaßnahmen bisher gekostet. Über die Hälfte davon trägt die Ortsgemeinde. Großzügige Spenden kamen vom Kulturfond der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und vom Bistum Trier, größere und kleinere von privaten Spendern. "Allen sei Dank. Die bisherigen Kosten sind abgedeckt. Nicht aber die, die noch auf uns zukommen", konstatiert Martin Thomas. Die traditionelle Karfreitagsprozession (Beginn 10 Uhr) führt über zwei Kilometer von der Sefferner Pfarrkirche St. Laurentius bis zur Kreuzwegkapelle auf Sefferweicher Gemarkung. Teilweise geht es kräftig bergauf. Entsprechendes Schuhwerk wird empfohlen. Die Kapelle, genauer gesagt ihr Altar, ist die 14. Station des Kreuzwegs. Das ganze Jahr über ist das Kirchlein ein Ort der Marienverehrung. Die Menschen suchen Zuflucht bei der schmerzhaften Muttergottes. Wer immer mühsam und beladen des Weges kommt, betet zu ihr. "Maria hat geholfen" ist auf zahlreichen Tafeln zu lesen.

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