Viele Türen bleiben zu

BITBURG. Edgar Bujara, Chef des Bitburger Gewerbevereins, ist nicht zufrieden mit der Resonanz auf das Late-Night-Shopping vor Weihnachten. Dennoch empfiehlt er einen wöchentlichen Einkaufsabend für die Bitburger Einkaufsmeilen. Geschäftsinhaber reagieren darauf zurückhaltend.

Im Bitburger Gewerbeverein hängt der Haussegen schief. "Ich bin nicht zufrieden", sagt Gewerbevereins-Chef Edgar Bujara. Das Late-Night-Shopping am Freitag vor Weihnachten sei nicht so angenommen worden wie erwartet. Er habe mit mehr Besuchern gerechnet, die an dem Abend die Möglichkeit nutzen, bis 22 Uhr einkaufen zu gehen. Der Grund für das schlechte Geschäft sieht Bujara nicht etwa in dem Rahmenprogramm mit Tombola und musikalischer Unterhaltung auf dem Postplatz. "Nein, wir haben einfach den falschen Tag dazu gewählt", bedauert er. "Wir hätten das besser in Verbindung mit dem Konzert von Guildo Horn zum Auftakt des Weihnachtsmarkts veranstaltet." Bujara: "Das muss besser werden."

Viel mehr, als dass es nur der falsche Tag für das Nacht-Einkaufen gewesen sein soll, ärgert Bujara, dass nicht alle Geschäfte in der Haupt- und Trierer Straße sowie in den Nebengassen mitgemacht haben. "Ich bin sehr enttäuscht", betont er. "Liebe Unternehmer, das muss sich ändern, das muss besser werden." Vor allem habe es ihn verärgert, dass einige Geschäfte bereits vor 22 Uhr ihre Türen schlossen. "Das geht so nicht." Dabei sei alles vorher mit den Mitgliedern des Gewerbevereins abgesprochen worden. "Den Termin haben wir von den Mitgliedern abstimmen lassen", sagt Bujara. In der nächsten Sitzung des Gewerbevereins können sich die Unternehmer auf deutliche Worte des Chefs gefasst machen. Zudem möchte er ihnen wärmstens ans Herz legen, einen Einkaufsabend, ähnlich wie den "langen Donnerstag" vor einigen Jahren, einzurichten. "Wir werden unsere Öffnungszeiten nicht ausweiten", stellt indes Karl Peter Messerich, Inhaber des gleichnamigen Modehauses in Bitburg, klar. Damit seien höhere Personalkosten verbunden, allerdings nicht unbedingt ein höherer Umsatz. "Ich halte die Öffnung bis 22 Uhr nur für sinnvoll, wenn es sich auf ein solches Event wie das Late-Night-Shopping beschränkt", betont Messerich, der an dem Freitag gerne seine Türen offen gehalten hat. "Bis um 21 Uhr hatten wir gut zu tun", erzählt er, aber nicht ohne sofort hinzuzufügen: "So was lebt aber auch mit dem Programm rundherum." Eher verhalten begeistert reagiert Doris Denzer, Chefin im Porzellanhaus Schönhofen, auf die Frage nach der Resonanz auf das Late-Night-Shopping. "Wir waren damit eine Woche zu spät dran", ist sie sich mit Bujara einig. "Wenn man das eine Woche früher anbietet, kann man die Kunden viel besser bedienen." Nicht nur Bestellungen könnten aufgenommen werden, sondern auch die Ruhe für ausführlichere Beratung sei dann noch gegeben. Bitburgs Filialisten warten ab

Generell kann sich die Unternehmerin kaum vorstellen, bis 22 Uhr zu öffnen. "Bis 20 Uhr oder je nach Bedarf der Kunden, damit könnte ich leben", sagt sie. Denn man müsse auch bedenken, dass die Kunden vor allem in inhabergeführten Geschäften erwarten würden, dass der Chef jederzeit greifbar ist. "Und das geht nicht, wenn er rund 14 Stunden hinter der Theke stehen soll", sagt Denzer. Vielmehr schlage sie vor, die Kunden selbst nach ihren Bedürfnissen zu befragen. Solche, die Kunden-Umfragen gar nicht erst abwarten wollen, sind die großen Geschäfte in Trier. Sie haben schon längst alle Fragen rund um den Ladenschluss ausdiskutiert. Besonders die Filialisten sind in der Mosel-Stadt vorgeprescht und setzen nun längere Öffnungszeiten um. In Bitburg sieht das anders aus. So zeigt sich die Mode-Kette "Bonita" zurückhaltend: "Die Bezirksleitung vor Ort wird erst einmal schauen, wie die Bedingungen sind."

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