2020 Viele Wünsche und Projekte für das neue Jahr

Eifelkreis/Vulkaneifelkreis · Ein neues Jahr und neue Vorhaben: Der TV hat die Kommunalpolitiker der Region gefragt, welche Projekte für 2020 auf ihrer Wunschliste stehen.

 Viel Schwein, beziehungsweise Glück für das neue Jahr.

Viel Schwein, beziehungsweise Glück für das neue Jahr.

Foto: TV/Nora John

Schulen, Schwimmbäder, Wohnungen, Bildung und einiges mehr stehen für das kommende Jahr auf den Wunschzetteln der Landräte und Bürgermeister in der Eifel.

Für den Landrat des Eifelkreises Joachim Streit sind neben den großen Bauprojekten im Schulbereich und der Breitbandversorgung vor allem zwei Veranstaltungen und die Herausgabe eines Buches besonders wichtig:

„Am Samstag, 9. Mai, eröffnen wir den grenzüberschreitenden Skulpturenweg in Welchenhausen mit den in diesem Jahr geschaffenen Skulpturen des Bildhauersymposiums. Die Werke werden bis dahin an der Our im Dreiländereck Deutschland/Belgien/Luxemburg  aufgestellt.

Des Weiteren ist es gelungen, das Radsportereignis Mallorca 312 mit über eintausend Teilnehmern in den Eifelkreis zu holen. Die drei Rennen von EIFEL 205 werden am 22. August den Eifelkreis für eine neue Zielgruppe erschließen und einen neuen Meilenstein im Radtourismus setzen(milestoneseries.cc).

Gemeinsam mit Bettina Bartzen wird die Kreisvolkshochschule ein Kochbuch herausgeben, in dem Menschen, die aus anderen Ländern im Eifelkreis angekommen sind, ob durch Flucht oder Ausreise, und hier eine Heimat gefunden haben, zu Wort kommen. Liebe geht bekanntlich durch den Magen und wir wollen zeigen, wie Neuankömmlinge uns mit ihrer (Koch)Kultur bereichern.“

Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels hat sich für das neue Jahr viel vorgenommen. Dabei sind ihm drei Projekte besonders wichtig: „Das Thema Bildung liegt mir besonders am Herzen. Daher freue ich mich, dass wir mit der Auslobung des Wettbewerbs die Erweiterung der Südschule konkret umsetzen; darüber hinaus ich wünsche mir die schnelle Realisierung der elfgruppigen Kindertagesstätte in der Alten Kaserne.

Ein weiteres Anliegen ist, dass wir mit dem Einstieg zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes einen ersten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gleichzeitig betten wir dieses Konzept in den Verkehrsentwicklungsplan ein, der auch ein Parkraumkonzept umfasst.

Neben dem Bau des Katastrophenschutzzentrums, der eine deutliche Verbesserung der baulichen Situation für unsere Feuerwehr bringen wird, ist es für mich ein Herzensanliegen, dass wir die Neuordnung des Quartiers rund um den Bedaplatz im Jahr 2020 mit dem Beschluss des Bebauungsplanes abschließen können, um somit Baurecht für die geplante Bit-Galerie zu bekommen.

Schulen und eine bessere Finanzausstattung stehen auf der Wunschliste vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde Speicher, Manfred Rodens: „Die geplanten umfangreichen Sanierungen (unter anderem energetisch, Brandschutz, Digitalisierung) unserer VG-eigenen Grundschulen in Spangdahlem, Speicher und Preist sowie der gemeindeeigenen Grundschule Orenhofen, mit einem geschätzten Investitionsvolumen von etwa zwei Millionen Euro liegen mir besonders am Herzen. Ich hoffe, dass die Maßnahmen, die im ersten Quartal 2020 starten, bis spätestens zum Schuljahresbeginn 2021 abgeschlossen werden können. “ Der zweite Wunsch von Rodens bezieht sich auf das genossenschaftliche Gymnasium in Speicher. „Ich wünsche mir, dass sich das Gymnasium weiterhin positiv entwickelt und mit Schuljahresbeginn 2020 eine neue 5. Klasse mit vielen Schülern startet. “ Um die Finanzen geht es im dritten Wunsch von Bürgermeister Rodens: „Ich hoffe sehr, dass sich das Land Rheinland-Pfalz endlich – auch mit Unterstützung des Bundes – zu einer deutlichen Verringerung der hohen Altschulden unserer finanziell gebeutelten Gemeinden durchringt. Gleichzeitig ist dringend eine dauerhafte Verbesserung des Finanzausgleichs zugunsten der Kommunen erforderlich. Neben den immer weiter steigenden Kosten für ihre Pflichtaufgaben ist es dringend erforderlich, dass die Gemeinden zum Erhalt und Aufbau der notwendigen Infrastruktur investieren können und gleichzeitig in der Lage sind, einen dauerhaften Haushaltsausgleich zu erreichen. “

Kurz gefasst hat sich Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Südeifel: Er möchte die Sanierung des Hallenbads Irrel angehen.  Außerdem steht der Abschluss des Flächennutzungsplans/Teilfortschreibung Windkraft auf seiner Wunschliste. Die  Digitalisierung der Verwaltung und der Digitalpakt Grundschulen sind ein weiteres Projekt, das Moritz Petry im neuen Jahr angehen möchte.

Für Andreas Kruppert, den Kommunalchef in der Verbandsgemeinde Arzfeld, gilt dabei: „Es muss realistisch sein und im kommenden Jahr auch abgeschlossen werden können.“  Also würde er sich freuen, „wenn wir mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Oberpierscheid beginnen könnten. Das ist ausgeschrieben, im Frühjahr soll’s direkt losgehen. Dann wollen wir die Kläranlage in Plütscheid im nächsten Jahr fertigstellen und den Neubau in Arzfeld beginnen.“ Und zum Dritten, „weil ja gerade Weihnachten war, wünsche ich mir ein positives Förderverfahren für die Turnhalle in Daleiden“. Die soll nämlich saniert werden und mehr als drei Millionen Euro kosten (der TV berichtete). Also wünscht er sich, „dass wir da vielleicht den Bescheid bekommen“. Am besten in einer Höhe von etwa 40 Prozent. Also „wenn alles gut läuft, zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro“.

„Für das Jahr 2020“, sagt der Prümer Stadtbürgermeister Johannes Reuschen, „würde ich mir wünschen, dass wir weiteren Wohnraum schaffen können. Hierzu wollen wir endlich das Baugebiet ,In der Steinertsbach II’ erschließen und an anderen Stellen den Bau von Eigentumswohnungen fördern.

Zusätzlich würde ich gerne einen Direktvermarkter- beziehungsweise Bauernmarkt mit regionalen Produkten auf dem Hahnplatz etablieren und die Sanierung des Kurparks anstoßen. Insgesamt sehe ich nicht völlig sorglos, aber sehr optimistisch und mit großer Schaffensfreude auf das kommende Jahr.“

Aloysius Söhngen, Chef der VG Prüm, hat drei Wünsche: „Das Erste wäre, wir könnten endlich den Flächennutzungsplan in Sachen Windenergie zu Ende bringen, weil das jetzt schon so lange dauert. Damit endlich klar ist, was geht und was nicht geht.

Zweitens wollen wir die Konzeption und Planung zur Nutzung des ehemaligen Schwimmbads Schönecken vorantreiben. Und zwar im Zusammenhang mit der Aufwertung des dort vorhandenen und gut genutzten Jugendlagers.“

Dritter Söhngen-Wunsch: „Dass das Land endlich die Entscheidung trifft zum Thema Radweg Prüm-Gerolstein (auf der Bahntrasse, Anm.). Damit dort die Planung und möglichst zügig auch der Bau des Radwegs in Angriff genommen werden kann.“ Zwei Dinge sind in Prüm fest geplant: Man werde die Stelle eines Klimaschutzbeauftragten ausschreiben, „um unser Engagement in dieser Frage noch zu stärken“. Und man wolle die Verwaltungsprozesse auf Digitalisierungsfähigkeit überprüfen.

Und das gelte auch nach außen: „Damit der Bürger schneller und einfacher mit uns digital kommunizieren kann.“

Der Landrat des Vulkaneifelkreises Heinz-Peter Thiel wünscht sich zum einen mehr Toleranz und Respekt:  „In der Gesellschaft sollten wir gemeinsam einen Vorsatz auf mehr Respekt,     Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme in Wert setzen. Das reicht von der Wertschätzung des Ehrenamtes, wozu wir mit den kreiszugehörigen Verbandsgemeinden eine landesweit gültige Ehrenamtskarte einführen und im September den großen landesweiten Ehrenamtstag Rheinland-Pfalz in Gerolstein begehen wollen, über die Akzeptanz demokratischer Vielfalt und Schwerpunktsetzungen bis hin zu einer stärkeren Jugendpartizipation.“

Sein zweiter Wunsch bezieht sich auf eine positive Entwicklung der Region Vulkaneifel. „In der Regionalentwicklung wollen wir weiter zentrale Themen besetzen und die Zukunftsfähigkeit einer lebenswerten ländlichen Vulkaneifel sichern. Hier setzen wir auf eine Fortschreibung der vielen Projekte in der Kreisentwicklung, Netzwerkarbeit in der ländlichen Entwicklung der Leader-Region Vulkaneifel, in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel mbH, in der Standort­entwicklung mit unserer Sparkasse, mit den vielfältigen Impulsen aus dem Natur-  und Unesco Global Geopark Vulkaneifel und im Verbund mit den Nachbar-Landkreisen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Standortmarken-Prozess EIFEL – nur so geht: Wir. Leben. Eifel.“

Der dritte Wunsch des Landrats bezieht sich auf Verwaltungsaufgaben:  „In der Verwaltung wollen wir uns für Neueinsteiger und Fachkräfte noch mehr als moderner Arbeitgeber mit vielseitigen und innovativen Qualifikations- und Karrierechancen präsentieren. Neben den über 200 täglich anstehenden Tätigkeitsfeldern einer Kreisverwaltung stellen neue Aufgabenstellungen im Bereich der Digitalisierung mit Breitband sowie in den Schulen, komplexe Herausforderungen im Klimaschutz, nachhaltige klimaneutrale Mobilitätsformen, die medizinische und pflegerische Versorgung, die neuen Regelungen zur Teilhabe und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen, Schulsanierungen bis hin zur Neuausrichtung der Jugendhilfeplanung und Kulturarbeit unter anderem meine besonderen Projekte dar.“

Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, hat sehr konkrete Wünsche und Pläne für das kommende Jahr: Dazu gehört die Begleitung der Projektentwicklungen für insgesamt vier geplante  Pflege-Wohn-Gruppen an verschiedenen Standorten in der VG Daun. Klöckner wünscht sich weiterhin die Umsetzung der oben genannten baulichen Investitionen. Beim dritten Punkt widmet sich Klöckner den kommunalpolitischen Gremien: „Mit der diesjährigen Kommunalwahl ist eine ganze Reihe neuer Köpfe in kommunalpolitische Verantwortung getreten. Diese, aber auch die bisherigen Akteure zu unterstützen, mit Ideen zu inspirieren, zu Neuem zu ermutigen, sie einzuladen, aktiv im WEGE-Prozess wirksam zu sein, ist die bedeutsamste Aufgabe, das bedeutsamste Projekt 2020.“

Johannes Saxler, Bürgermeister der Verbandsgemeindeverwaltung Kelberg, fasst sich ebenfalls kurz. Er wünscht sich die Sicherung der medizinischen Versorgung, die Weiter­entwicklung der Schulen und Kitas und die Sanierung des Freibades.

Bürgermeister Hans Peter Böffgen von der Verbandsgemeinde Gerolstein hat konkrete Ziele für das neue Jahr unter anderem für die Sporthallen der Schulen. Dazu gehört der Abschluss der Generalsanierung der Sporthalle an der Grundschule Waldstraße in Gerolstein, die seit dem Hallendacheinsturz im Juni 2018 nicht mehr für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht. Auch die Sanierung der Sporthalle und der Naturwissenschaftsräume (Physik & Chemie) an der Realschule plus in Jünkerath liegt dem Bürgermeister am Herzen. Außerdem hofft er auf die Verbesserung der Wasserqualität in vielen Gemeinden an der Oberen Kyll durch die Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters in Schüller und den Bau einer neuen Wasserleitung von Hillesheim nach Birgel. Als Drittes nennt Böffgen die Aufstellung des ersten gemeinsamen Flächennutzungsplanes/Teilbereich Erneuerbare Energien in der Verbandsgemeinde Gerolstein.

  Joachim Kandels.

Joachim Kandels.

Foto: Rudolf Höser
  Heinz-Peter Thiel.

Heinz-Peter Thiel.

Foto: Klaus Kimmling
 Werner Klöckner.

Werner Klöckner.

Foto: klaus kimling/klaus kimmling
 Johannes Saxler.

Johannes Saxler.

Foto: e_daun <e_daun@volksfreund.de>/Stephan Sartoris
 Hans Peter Böffgen.

Hans Peter Böffgen.

Foto: TV/Mario Hübner
 Andreas Kruppert.

Andreas Kruppert.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden
 Aloysius Söhngen.

Aloysius Söhngen.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Von anderen Kommunen, die die Redaktion angeschrieben hatte, gab es bis Redaktionsschluss keine Rückmeldung.

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