Wirtschaft Erstes Geschäftsjahr stimmt zufrieden

Prüm/Bitburg · Die fusionierte Volksbank Eifel blickt auf ihr erstes Geschäftsjahr zurück. Die Mühen scheinen sich gelohnt zu haben: Nicht nur die Bilanzsumme ist überdurchschnittlich gewachsen.

 Rudolf Rinnen (links), Michael Simonis und Andreas Theis besuchen Silke Parsch im Büro des „Video-Schalters“ der Volksbank Eifel.

Rudolf Rinnen (links), Michael Simonis und Andreas Theis besuchen Silke Parsch im Büro des „Video-Schalters“ der Volksbank Eifel.

Foto: Trierischer Volksfreund/Frank Auffenberg

Mehr Kredite als je zuvor, Kundeneinlagen auf Rekordniveau und eine Mitgliederzahl, die sich sehen lassen kann – die erste Bilanz eines vollen Geschäftsjahres der noch jungen Volksbank Eifel kann sich sehen lassen. „In allen Belangen haben wir das erste Jahr wirklich sehr gut bewältigt“, sagt Vorstandsmitglied Andreas Theis und lächelt zufrieden. Besonders der Ansprung der Einlagen um rekordverdächtige 38 Millionen Euro stimme fröhlich: „Es ist der wichtigste Vertrauensbeweis, den man uns überhaupt entgegenbringen kann.“

Im April 2016 beschlossen die Vertreterversammlungen der Volksbanken Eifel Mitte und Bitburg zu fusionieren. Ein Jahr später konnte bei der ersten regulären Vertreterversammlung der neuen Genossenschaftsbank verkündet werden, dass der Zusammenschluss geglückt sei (der TV berichtete). Noch vor der kommenden Vertreterversammlung am Freitag, 27. April, in der Bitburger Stadthalle, lud man angesichts der erneut erfreulichen Zahlen zum Bilanzpressegespräch in die Prümer Geschäftsstelle ein.

„Einige Werte fehlen zwar noch,“ sagt Theis Vorstandskollege Michael Simonis, „aber knapp 500 Tage nach der technischen Fusion wollten wir schon mal einen Blick auf das erste komplette gemeinsame Jahr werfen.“ Besonders froh sei man, dass die Umstrukturierungen der letzten Monate gut angenommen worden seien. „Wir haben ja besonders im stationären Betrieb einiges verändert, und vieles wird noch kommen. Damit reagieren wir auf jüngste Entwicklungen und stellen uns für die Zukunft noch stärker auf – unser Motto lautet: Lieber früh gestalten, als später Probleme verwalten“, sagt Theis.

„Wir sind stolz darauf, dass wir im ersten Jahr genau das umsetzen konnten, was wir versprochen haben“, sagt Simonis. Man habe wie angekündigt zwar Filialen schließen müssen (Olzheim, Lissendorf, Hallschlag, Orenhofen, Preist und Spangdahlem), habe aber unterm Strich das Haus gestärkt. „Auch weil wir den Service weiter ausgebaut haben und auch noch weiter ausbauen.“

Neben dem im vorigen Jahr eingeführten Konzept der VR-Eins-Standorte – das sind Büros, in denen ausschließlich Beratungsangebote wahrgenommen werden können – setze man 2018 auf den Aufbau von VR-Sisy. Dieses sogenannte Service-Interaktiv-System wird seit wenigen Tagen in der Filiale in Speicher angeboten. In einem abgetrennten Bereich können Kunden über ein Videosystem mit Mitarbeitern Kontakt aufnehmen und alles regeln und beauftragen, wofür sie sonst an einen Schalter gehen würden.

„Dabei ist VR-Sisy kein Automat. Sie treten vor eine Kamera, schauen auf einen Bildschirm und sprechen, als würden Sie am Schalter stehen, mit uns. Und abgesehen von Kontoeröffnungen oder Finanzberatungen, die ja auch sonst nicht am Schalter stattfinden, kann hier alles wichtige erledigt werden“, sagt die VR-Sisy-Bankerin Silke Parsch. Sie gehört zum 16 Mitarbeiter großen Pionierteam, arbeitet in einem eigens eingerichteten Büro in Prüm und betreut von dort aus jeweils von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends Kunden.

 „Der Probelauf ist abgeschlossen, momentan steht in Speicher aber noch eine Kollegin bereit, um die Kunden auf das Angebot aufmerksam zu machen“, sagt Parsch. Selbst Abhebungen könne man bei ihr beauftragen. „Ich schalte den Betrag dann frei, und am Automaten wird der beim Einschieben der Bankkarte exakt ausgegeben.“

„Die bisherigen Testläufe zeigen, dass besonders ältere Kunden, die nicht Onlinebanking machen wollen, das Angebot gut annehmen. Es ist sehr persönlich und bietet eben alles, was sonst auch am Schalter erledigt wird.“

Während in Speicher die recht große Filiale auch weiterhin im üblichen Betrieb geführt werde, eben nur ergänzt um die längeren Geschäftszeiten von VR-Sisy richte man im ersten Quartal 2018 in Üxheim erstmals einen neuen Servicepoint ohne Mitarbeiter ein, dafür aber mit VR-Sisy, sagt Theis. „Die Filiale ist zu klein, um sie langfristig im vollen Betrieb zu halten. Teils kommen am Tag nur vier Kunden. Indem wir dort aber auf VR-Sisy umstellen, werden wir bald in Üxheim wieder die ganze Woche lang das volle Schalterangebot bieten können.“ Kündigen werde man übrigens dafür niemandem, betont Simonis. „Das regelt sich über Versetzungen oder Kollegen, die in den Ruhestand gehen.“

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