Volksbank steuert sicher durch die Krise

Bitburg · Einstimmig verabschiedete die Vertreterversammlung der Volksbank Bitburg am Mittwochabend den Geschäftsbericht 2010. Dass Einlagen, Kredite und Mitgliederzahlen deutlich gestiegen sind, führen Vorstand und Aufsichtsrat darauf zurück, dass die Menschen der Genossenschaft gerade in Krisenzeiten besonders vertrauen.

Bitburg. Dicht an dicht schoben sich die Menschen am Mittwochabend in die Stadthalle. Mehr als 230 Vertreter der Mitglieder der Volksbank (Voba) Bitburg und noch mal ebenso viele Bankangestellte sorgten für volles Haus. Auf dem Programm stand der Geschäftsbericht 2010 - der erste nach der Fusion mit der Raiffeisenbank Östliche Südeifel Dudeldorf. Seit dem Zusammenschluss der beiden Institute deckt sich das Marktgebiet der Volksbank Bitburg in etwa mit dem Altkreis Bitburg - abzüglich des Irreler und Speicherer Raums.
Verwurzelt: Zwei Zahlen machen die regionale Verankerung der Volksbank, die sich aus dem 1863 gegründeten "Creditverein für Handwerker und Ackerwirthe" entwickelt hat, besonders deutlich: Mehr als 70 Prozent der Einwohner im Geschäftsgebiet sind Voba-Kunden (43 243) und fast jeder Dritte ist Mitglied (18 927) der Genossenschaftsbank. "Wir nehmen es mit unserer Mitgliederorientierung verdammt ernst", sagte Vorstand Andreas Theis, den es freute, dass die Volksbank im vergangenen Jahr mehr als 1000 neue Mitglieder gewonnen hat.
Vertraut: "Was uns beschäftigt hat und auch noch weiter beschäftigen wird, ist, dass die Finanzkrise zu einer Vertrauenskrise geworden ist", sagte Vorstand Peter Bersch. Unübersichtlichkeit und Unsicherheit würden aber gerade viele Kunden zum genossenschaftlichen Banksektor führen - der einzigen Bankensäule, die keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen musste. Auch Aufsichtsratsvorsitzer Peter Barz sagte: "Wir werden von vielen als sicherer Zufluchtsort gesucht." Entsprechend ist, vor dem Hintergrund gestiegener Kundeneinlagen und Kredite, die Bilanzsumme im Fusionsjahr um 5,4 Prozent auf 634 Millionen Euro gewachsen.
Versichert: Die Kundeneinlagen sind um 21 Millionen auf 489 Millionen Euro gestiegen. "Vor dem Hintergrund der Irritationen an den Finanzmärkten ist der Wunsch unserer Kunden nach risikoarmen Geldanlagen nach wie vor sehr ausgeprägt", sagte Theis und betonte: "Das von Ihnen uns anvertraute Geld ist sicher. Unser genossenschaftlicher Verbund verfügt über ein Sicherungskonzept, das alle Einlagen unbegrenzt stützt."
Vergrößert: Die Volksbank hat ihr Kreditgeschäft um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert und Kredite in Höhe von insgesamt 398 Millionen Euro vergeben. "Von Kreditklemme also keine Spur", sagte Bersch und betonte, dass sich die Bank ihrer Verantwortung gegenüber investitionswilligen Kunden bewusst sei und diese "in guten wie in schlechten Zeiten" unterstütze.
Verkleinert: Nach dem Ausscheiden von Axel Simon, der die Altersgrenze erreicht hat, sowie dem freiwilligen Austritt von Ralf Karst (Zemmer) und Hans Josef Jakoby (Dudeldorf) besteht der nach der Fusion kurzfristig auf zwölf Köpfe erweiterte Aufsichtsrat wieder aus neun Mitgliedern: Udo Arnoldy (Oberkail) Rüdiger Buschmann (Welschbillig), Johannes Zunker (Meckel), Lothar Fallis (Neuerburg), Hans Werner Lichter (Irrel), Manfred Meusel (Steinborn), Josef Servatius (Brecht), Vorsitzender Peter Barz (Bollendorf) und Stellvertreter Willi Heyen (Bitburg).
Verdient: Einstimmig entschieden die Vertreter, einen Teil des Jahresüberschusses von mehr als 2,1 Millionen Euro den Mitgliedern in Form einer Dividende von sechs Prozent sowie eines Bonus von 0,6 Prozent auszuzahlen. Rund 590 000 Euro fließen in die Rücklagen.

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